Das vorerst letzte zdi-Heldinnen-Portrait 2025 erzählt von Sarah (14). Sie ist Schülerin am Gymnasium und hat von Herbst 2024 bis Sommer 2025 an der Girls’ Academy in Oberhausen teilgenommen. Im Programm konnte sie zusammen mit 13 weiteren Mädchen MINT ganz praxisnah erleben: in Workshops, in Unternehmen und im Austausch mit Vorbildern.
Ihr größtes Learning über sich selbst? Ganz klar: sich nicht zu sehr zu stressen. „Perfektionismus steht einem oft im Weg”, weiß die Schülerin heute. In der Girls’ Academy haben die Teilnehmerinnen einen „Safe Space”, in dem sie Fehler machen und ganz ohne Druck Neues ausprobieren dürfen.
Sarahs Highlights aus der Girls’ Academy
Die Girls’ Academy ist ein Ort, an dem Mädchen ihre Fähigkeiten im MINT-Kontext entfalten können. Eine Fähigkeit, die Sarah hilft, ist ihre Neugier. Genau diese Neugier ist der Grund, warum sie bei der Girls’ Academy dabei sein wollte. Aber nicht nur das, denn sie brachte ihr auch ein Gespräch mit CERN-Mitarbeiterinnen ein. Direkt am ersten Tag der Academy äußerte Sarah ihren Wunsch, mehr über die Arbeit des CERN zu erfahren. CERN ist die Europäische Organisation für Kernforschung, die zum Teil in der Schweiz und zum Teil in Frankreich sitzt. Es kam ein Gespräch per Videokonferenz zustande, damit die Teilnehmerinnen Einblicke in die Arbeit der Kernforschungseinrichtung bekommen konnten, ohne den weiten Weg auf sich zu nehmen. Für Sarah war der Austausch mit Frauen, die bereits im MINT-Bereich Fuß gefasst haben, ein besonderes Highlight.

Aber auch der Ausflug in die Werke von Siemens Energy hat bei Sarah einen bleibenden Eindruck hinterlassen: „Es war nicht nur spannend, die riesigen Maschinen zu sehen, die Energie produzieren, sondern auch, dass wir mit Hilfe von VR-Brillen das Schweißen lernen konnten, ohne dabei Metall oder echte Schweißgeräte zu verwenden.”
MINT im Alltag und in der Zukunft
Doch Sarahs Begeisterung für MINT bezieht sich nicht nur auf Technik und Forschung. Auch alltägliche Interessen können eine Brücke zu MINT sein. Ihre liebste MINT-Fähigkeit steht ganz im Zeichen des zdi-Jahresthemas „Die Zukunft isst mit — ein Blick auf die Ernährung von morgen”. Sie liebt das Kochen! Sarah findet das Zusammenführen und Vorbereiten von verschiedenen Zutaten besonders faszinierend. Schon als Kind war sie begeistert von den Fähigkeiten ihrer Eltern, kreativ und präzise unterschiedliche Lebensmittel in ein Gericht zu verwandeln. Jetzt ist sie stolz, selbst kochen zu können — vor allem Steak und Salat.
Auch in Zukunft möchte sie Kreativität und Präzision miteinander verbinden und zwar als Architektin. Die wertvollen praktischen Einblicke und Impulse aus der Girls’ Academy nimmt sie mit als Inspiration und weiß, dass ihr mehr Türen offen stehen, als sie dachte. Neben dem Beruf der Architektin sind dank der Girls’ Academy auch die Berufe Ingenieurin und Biologin für sie spannend. Sarah findet: „Ein ganz wichtiger Punkt für meine berufliche Zukunft ist, dass ich mit meinen Projekten das Leben der Menschen vereinfachen und verbessern kann.” Und das geht besonders gut in MINT-Berufen.
„Traut euch und macht es einfach!”

Deswegen ist Sarahs Ratschlag an andere MINT-interessierte Mädchen: „Traut euch und macht es einfach. Wenn wir es nicht machen, dann werden sich Mädchen weiterhin fehl am Platz in diesen Berufszweigen fühlen. Ich glaube, da muss einmal eine Generation zeigen, dass MINT nicht geschlechterspezifisch ist und dann kommt ein großer Stein ins Rollen.” Leider ist der MINT-Bereich immer noch mit viel zu wenig Frauen besetzt. Dabei sind Angebote wie die Girls’ Academy wichtig, um junge Mädchen für MINT zu begeistern und ihnen Berufsorientierung zu bieten. Sarah ist sich sicher: Je mehr Angebote es gibt, desto mehr Mädchen können damit für MINT gewonnen werden.
Die Bewerbungsphase für die nächste Girls’ Academy ist bereits gestartet. Interessierte Schülerinnen können sich noch bis zum Beginn der Herbstferien 2025 über die MINT4U Website anmelden.
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