
Auch im Jahr 2025 bewegen die „Lebensräume der Zukunft” die zdi-Community. In diesem Jahr soll allerdings der Fokus neu gesetzt werden: Wir beschäftigen uns mit der Ernährung der Zukunft und den Herausforderungen, die es aktuell in der Lebensmittelproduktion zu bewältigen gilt. Wie kann MINT dabei helfen, Nahrung nachhaltig und trotzdem in ausreichendem Maße zu produzieren? Spannende Konzepte und Ansätze dazu aus NRW und der Welt haben wir uns im Unter der Lupe-Beitrag genauer angeschaut: Die Zukunft isst mit: Ein Blick auf die Ernährung von morgen
Im letzten Jahr haben wir uns mit dem Aspekt „Smart Cities – Städte als Lebensraum der Zukunft” auseinander gesetzt. Welche Projekte und Aktionen zu dem Thema umgesetzt wurden, könnt Ihr hier nachlesen:
Die Zukunft isst mit: Auch bei zdi.NRW!
Auf dieser Seite möchten wir Euch über unsere Aktivitäten zum zdi-Jahresthema 2025 „Die Zukunft isst mit: Ein Blick auf die Ernährung von morgen” auf dem Laufenden halten:
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Unter der Lupe: Die Zukunft isst mit: Ein Blick auf die Ernährung von morgen

Derzeit steht die Menschheit vor der Herausforderung, die wachsende Weltbevölkerung nachhaltig zu ernähren und gleichzeitig den Ansprüchen an Gesundheit, Ethik und nicht zuletzt auch Geschmack gerecht zu werden. Technologien wie Vertical Farming, Biotechnologie und die Entwicklung alternativer Proteine werden dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Im Folgenden zeigen wir einige Aspekte, die unsere Versorgung mit Nahrung in den kommenden Jahrzehnten beeinflussen werden: Welche Lebensmittel werden wir in Zukunft essen? Wie lässt sich Nahrung herstellen, ohne die Umwelt zu belasten und das Tierwohl zu beeinträchtigen? Und welches Fachwissen sowie welche Berufsfelder sind notwendig, um diese Herausforderungen zu bewältigen?
Der Beitrag gibt einen Überblick über mögliche Antworten auf diese Fragen.
Zukünftige Zutaten: Ein Blick auf das Essen von morgen
Aus welchen Zutaten wird das Essen von morgen bestehen? Wovon wollen und können wir uns ernähren? Welche Zutaten stehen uns bereits zur Verfügung – und welche sind noch Zukunftsmusik? Hier möchten wir Euch mit kurzen Fact-Bites zu den Zutaten versorgen, aus denen die Future Foods bestehen werden.
Zutat 1: Grünkohl

Moment – Grünkohl als Future Food?! Das denken bestimmt einige, doch das traditionsreiche Lebensmittel ist sehr gut für den Anbau in Vertical Farms geeignet. Diese zukunftsträchtigen Anbaumethode wird in immer dichter besiedelten Lebensräumen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Für die Eignung im Anbau in einer Vertical Farm gibt es bestimmte Kriterien, die Obst und Gemüse erfüllen sollten und die der Grünkohl erfüllen kann: Im Vergleich zu anderen Gemüsesorten benötigt er relativ wenig Wasser und Dünger und ist anpassungsfähig.
Außerdem ist Grünkohl ein echtes Superfood, was die Nährwerte angeht, denn Grünkohl ist eines der nährstoffreichsten Gemüse überhaupt! Er enthält nicht nur Vitamine, Eisen, Kalzium und Antioxidantien, sondern ist auch eine gute pflanzliche Proteinquelle.
Auch kann Grünkohl vielseitig genutzt werden: Ob als Smoothie, Salat, gebraten, gedünstet, gekocht oder als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie (zum Beispiel als Pulver oder Chips), der kulinarischen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Zutat 2: UV-behandelte Pilze

Übrigens: Pilze sind nicht nur kulinarisch Allrounder! Im zdi-Interview haben wir mit Julia Krayer vom Fraunhofer UMSICHT über Pilze als Werkstoff gesprochen.
Die Tage werden langsam wieder länger, doch mit durchschnittlich 9–10 Stunden Tageslicht im Februar bleibt es noch eine ganze Weile düster. Zum Vergleich: Im Juni sind es fast 17 Stunden, im Dezember hingegen nur 8 Stunden. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, den Körper mit ausreichend Vitamin D zu versorgen – und das geht nicht nur über die Sonne, sondern auch über die Ernährung. Da kommt eine weitere Future Food-Zutat ins Spiel: UV-behandelte Pilze!
Pilze sind eine pflanzliche Quelle für natürliches Vitamin D: Werden sie während des Wachstums UV-Licht ausgesetzt, können sie besonders hohe Mengen an Vitamin D speichern und können so eine Alternative zu Fisch oder Nahrungsergänzungsmitteln bieten. Pilze benötigen außerdem wenig Platz, Wasser und Ressourcen und lassen sich ganzjährig in kontrollierten Umgebungen kultivieren. So können sie auch mitten in der Stadt nachhaltig produziert werden – unabhängig von Wetter und Jahreszeit.
Auch kulinarisch sind Pilze wahre Allrounder: Ob als aromatische Zutat in herzhaften Gerichten, als Fleischersatz oder in getrockneter Pulverform als Nährstoff-Booster – UV-behandelte Pilze zeigen, wie moderne Ernährung und innovative Anbaumethoden zusammenspielen.
Zutat 3: Insekten

Im März beginnt der Frühling und damit auch die Zeit der Insekten. Und die leisten nicht nur große Dienste für unser Ökosystem, sie sind als absolutes Future Food auch eine vielversprechende Proteinquelle. Deshalb betrachtet die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sie als nachhaltige Lösung für die zukünftige Ernährung.
Insekten wie Mehlwürmer und Grillen enthalten zwischen 35–77 % Protein sowie essenzielle Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren, Eisen und Zink. Sie stellen somit eine wertvolle Alternative zu herkömmlichen tierischen Produkten dar. Zudem erfordert ihre Zucht wesentlich weniger Wasser, Futter und Landfläche als die traditionelle Viehzucht und verursacht dabei deutlich geringere CO₂-Emissionen. Da Insekten ihr Futter wesentlich besser verwerten als beispielsweise Rinder, können auch Ressourcen geschont werden. Der Nachteil: Personen mit Allergien gegen Krebstiere oder Hausstaubmilben könnten auch auf Insekten reagieren.
Insekten finden sich bereits in verschiedenen Produkten wie Proteinriegeln, Mehl oder Snacks. In der EU sind aktuell (März 2025) folgende Arten als Lebensmittel zugelassen: Gelber Mehlwurm (Tenebrio molitor), Europäische Wanderheuschrecke (Locusta migratoria), Hausgrille (Acheta domesticus) und der Buffalowurm (Alphitobius diapernius).
Zutat 4: Bärlauch

Bärlauch ist nur im Frühling verfügbar, aber sein Potenzial als Future Food ist groß! Als wild wachsendes, nährstoffreiches Kraut benötigt er keine künstliche Bewässerung oder Düngung, gedeiht von selbst und ist eine heimische Alternative zu Knoblauch.
Doch beim Sammeln gibt es Einschränkungen: In Naturschutzgebieten oder großen Mengen darf Bärlauch nicht wahllos geerntet werden. Nachhaltige Wildsammlung bedeutet, nur einzelne Blätter pro Pflanze zu pflücken und Wurzeln nicht zu beschädigen. Eine langfristige Lösung ist der gezielte Anbau in Agroforstsystemen – nachhaltige Landnutzungssysteme, die Bäume, Sträucher und landwirtschaftliche Kulturen kombinieren. Diese Methode verbessert die Bodenfruchtbarkeit, speichert CO₂ und ermöglicht eine ressourcenschonende Bärlauchproduktion, ohne Wildbestände zu gefährden.
Bärlauch als Future Food? Nachhaltig, vitaminreich & perfekt für die saisonale Küche – wenn er verantwortungsvoll geerntet oder gezielt angebaut wird!
Zutat 5: Spargel

Im Mai ist in Deutschland einer wieder in aller Munde: der Spargel. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,4 kg im Jahr 2023/24 ist Deutschland weltweit führend im Spargelkonsum. Doch sein Anbau bringt Herausforderungen mit sich: Arbeitsintensive Ernte, großflächiger Folieneinsatz und hoher Energiebedarf für frühen Anbau stellen Probleme dar. Wie könnte eine nachhaltigere Spargelproduktion aussehen?
Zukunftsweisende Technologien könnten vor allem den hohen Arbeitsaufwand reduzieren. KI-gesteuerte Erntemaschinen könnten in Zukunft das zeitintensive manuelle Stechen ersetzen und die Abhängigkeit von Saisonkräften verringern. Gleichzeitig stehen Anbaufolien, die zur Wachstumssteuerung genutzt werden, in der Kritik. Diese Plastikfolien sorgen zwar für wärmere Böden und eine frühere Ernte, belasten jedoch die Umwelt und müssen regelmäßig ersetzt werden. Neue recycelbare oder biologisch abbaubare Alternativen könnten hier eine nachhaltige Lösung sein. Diese sind bereits in Entwicklung, werden aber noch nicht großflächig eingesetzt. Auch der Einsatz von erneuerbaren Energiequellen oder eine Anpassung der Anbauzeiten könnte den ökologischen Fußabdruck des Spargelanbaus verringern.
In puncto Nährwerte hat Spargel einiges zu bieten: Er ist kalorienarm (18 kcal pro 100 g), reich an Vitamin K, C, Folsäure und Antioxidantien und enthält Asparaginsäure, die die Nierenfunktion unterstützt.
Spargel bleibt ein fester Bestandteil der deutschen Küche – mit neuen Technologien und nachhaltigeren Materialien und Menschen, die sich der Erforschung dieser Technologien widmen, könnte er jedoch künftig ressourcenschonender und umweltfreundlicher produziert werden.
Veranstaltungen und Kampagnen
Im Jahr 2025 steht einiges an, und alles steht unter dem Motto „Die Zukunft isst mit: Ein Blick auf die Ernährung der Zukunft”. Hier findet Ihr Hinweise zu unseren Veranstaltungen und Kampagnen, die in ganz NRW stattfinden.
Science League
Die Science League startet in ihre nächste Saison. Die teilnehmenden Teams stellen sich diesmal Aufgaben zum „Bürger:innenzentrum der Zukunft”. Dabei spielt natürlich auch die Ernährung eine wichtige Rolle.
Alle Infos zur Saison 2024/2025 findet Ihr hier:
Wie die Saison 2023/2024 ausgegangen ist, lest Ihr hier:

Roboter-Wettbewerb
Auch der zdi-Roboterwettbewerb wirft unter dem Motto „Future Food” einen „Blick auf die Ernährung von morgen”. Bereits seit 2006 ist der Wettbewerb integraler Bestandteil von zdi.NRW. Die Teilnehmenden erhalten einen niederschwelligen und spielerischen Zugang zur Informatik sowie zu interessanten Berufen und Studiengängen in diesem Bereich. Dabei haben die jährlich wechselnden Aufgabenstellungen immer einen Bezug zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.

Heldinnen-Oktober
Auf unserer Themenseite zum Heldinnen-Oktober haben wir alle Informationen zur Kampagne, von 2019 bis heute, für Euch gebündelt.
Das könnte Euch auch interessieren:
zdi-Community-Plattform

Auf der zdi-Community-Plattform organisieren sich nicht nur die Teams zu den Roboterwettbewerben und der Science League. Hier finden sich auch spannende Projekte zum Selbermachen! In der ShareBox könnt Ihr Euch Inspirationen für eigene Bastel-Projekte holen oder auch Eure eigenen Projekte der Community als Anleitung zur Verfügung stellen.
Mitmachen
Ihr möchtet Euch mit Veranstaltungen, Kursen und Aktionen zum Motto „Die Zukunft isst mit” beteiligen? Euer Unternehmen ist im Bereich Lebensmittelproduktion tätig und sucht Nachwuchs? Eure Hochschule forscht in zum Thema Ernährung und möchte außerschulische Lernangebote anbieten? Wir unterstützen Euch gerne! Hier findet Ihr Eure:n Ansprechpartner:in:
