zdi-Netzwerke

Wie entsteht ein zdi-Netzwerk?

Ein regionales MINT-Netzwerk wird zu einem zdi-Netzwerk, bzw. zdi-Zentrum durch Erarbeitung eines zdi-Konzeptes für die Region, in dem folgende „sechs Teilkonzepte“ beschrieben werden:


Regionalpolitischer
Rahmen


Partner:innen-
konzept


Organisations-
konzept


MINT-Konzept
für die Region


Ressourcen- bzw. Finanzierungs-
konzept


Kommunikations-
konzept

Die zdi-Geschäftsstelle stellt einen Katalog mit Leitfragen zur Erarbeitung der Teilkonzepte zur Verfügung.

Die Gründung eines zdi-Netzwerks erfolgt durch einen formalen Gründungsakt unter Beteiligung des NRW-Wissenschaftsministeriums. Auf der Gründungsveranstaltung unterschreibt das Ministerium gemeinsam mit den regionalen Partner:innen eine „Gemeinsame Erklärung“, in der die Ziele und Arbeitsbereiche des zdi-Netzwerks sowie die Beiträge der einzelnen Partner:innen dargelegt sind. Zum Abschluss des Gründungsaktes überreicht das Ministerium ein zdi-Qualitätssiegel. Danach muss das Qualitätssiegel jährlich erneuert werden.

Struktur

Ein zdi-Netzwerk wird von regionalen Akteur:innen aus den Bereichen Schule, Hochschule / Wissenschaft, Wirtschaft und regionaler Politik getragen. Die Partner:innen verpflichten sich in der „Gemeinsamen Erklärung” daran mitzuwirken, dass die gemeinsam definierten Ziele erreicht werden. Die Partner:innen bestimmen, wer von ihnen als regionale zdi-Koodinierungsstelle agieren wird. Diese Institution wird damit formal juristischer Träger des zdi-Netzwerks. Um die notwendigen Koordinierungsaufgaben bewältigen zu können, ist eine ausreichende Personalkapazität durch den Träger und die Partner:innen bereitzustellen. Für die Arbeit der Koordinierungsstelle wird ein Finanzierungsplan mit einem mindestens zweijährigen Horizont erarbeitet und regelmäßig fortgeschrieben. Ein zdi-Netzwerk ist über seine Koordinierungsstelle zentraler Ansprechpartner in der Region in allen Fragen zur MINT-Bildung. Es sammelt und sichtet alle MINT-Angebote der Region außerhalb des Schulunterrichts und stellt diese transparent für die Schulen, Hochschulen und Unternehmen der Region nach außen dar. Grundsätzlich ist ein zdi-Netzwerk in der Wahl seiner Organisationsstrukturen frei. Allerdings ist es notwendig, dass sich die wichtigsten Partner:innen regelmäßig zusammensetzen, um Bilanz zu ziehen und die weitere kurz- und langfristige Arbeit samt Schwerpunktsetzungen zu besprechen. Hierzu haben viele Zentren einen Beirat oder Lenkungskreis aus Vertreter:innen zentraler MINT-Akteur:innen der Region gebildet, der sich um strategische Fragen der Ausrichtung und Finanzierung des zdi-Netzwerks kümmert.

Ein Koordinierungsteam mit Vertreter:innen der wichtigsten Gruppen organisiert das laufende Tagesgeschäft und die Angebotsgestaltung des zdi-Netzwerks. Dieses Team bzw. der Träger veranstaltet mehrmals im Jahr Partner:innentreffen aller Unterstützenden des zdi-Netzwerks, um über seine Arbeit und die des Beirats zu berichten. Hier haben auch die Partner:innen die Gelegenheit, Anregungen zu liefern. Unter der Moderation des Koordinierungsteams erstellt das zdi-Netzwerk ein MINT-Konzept für die Region und schreibt dieses regelmäßig fort. In der Regel verfügt ein zdi-Netzwerk über mehrere Standorte (der Partner:innen), an denen MINT-Kurse für Schülerinnen und Schüler angeboten werden.

Aufgaben

Ein zdi-Netzwerk koordiniert und entwickelt ein regelmäßiges MINT-Kursprogramm für Schüler:innen der Region zur Ergänzung des schulischen Regelunterrichts. Das Kursprogramm wird auf der Basis von Teilnehmendenbefragungen regelmäßig evaluiert und weiterentwickelt. Das zdi-Netzwerk kann dabei sowohl selbst Anbieter sein als auch reiner Koordinator und Multiplikator. Ein zdi-Netzwerk organisiert in Abstimmung mit seinen Partner:innen Angebote zur vertieften Studien- und Berufsorientierung in den MINT-Fächern und stimmt diese mit den Arbeitsmarktakteur:innen in der Region ab. Sie sind als fachspezifische Ergänzungen zum neuen Übergangssystem „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) zur verstehen. Es ist einerseits Ansprechpartner für Lehrer:innen, die zur Ergänzung des MINT-Unterrichts Kontakte zu Unternehmen oder Hochschulen suchen, andererseits Ansprechpartner für Hochschulen und Unternehmen, die den Schulen der Region Projekte im MINT-Bereich anbieten wollen. Ein zdi-Netzwerk arbeitet mit Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen der Region zusammen, um deren Angebote für junge Menschen besser zu verbreiten und bei Bedarf weiterzuentwickeln oder zu ergänzen. Insoweit leistet es einen aktiven Beitrag zur kurz- und langfristigen Studienorientierung sowie zur Nutzbarmachung aktuellen Wissens von Hochschulen und Wissenschaft für den Fachunterricht in Schulen und Projekten.

Der Wirkungskreis eines zdi-Netzwerks umfasst die gesamte Fläche der betreuten Region. Es setzt sich das Ziel, langfristig alle Schulen und Unternehmen im Einzugsbereich einzubinden. In Flächenkreisen ist damit der Anspruch verbunden, nach und nach möglichst viele Schulträger und die kommunalen Wirtschaftsförderungen für die zdi-Arbeit zu gewinnen. Dazu ist in der Regel der Aufbau mehrerer Angebotsstandorte des zdi-Netzwerks notwendig. In zdi-Netzwerken der kreisfreien Städte ist damit der Anspruch verbunden, nach und nach alle Schulen entlang der gesamten Bildungskette in die zdi-Arbeit einzubinden.

Ein zdi-Netzwerk setzt sich das Ziel, langfristig die gesamte Bildungskette vom Kindergarten bis zum Übergang in ein Studium oder den Beruf zu erschließen. Es fördert die Talente möglichst vieler junger Menschen und leistet so einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit und Durchlässigkeit im  Bildungssystem. Ein zdi-Netzwerk betreibt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu MINT-Themen für die gemeinsame Arbeit der zdi-Partner:innen. Der Träger eines zdi-Netzwerks organisiert für alle Partner:innen die gemeinsame Antragstellung für zdi-Fördermittel.

Die Partner:innen verpflichten sich im Gegenzug, sich an der Erfüllung aller notwendigen Dokumentations- und Berichtspflichten fristgerecht zu beteiligen. Ein zdi-Netzwerk beteiligt sich an den regelmäßig von der zdi-Geschäftsstelle organisierten Runden zum Erfahrungsaustausch sowie an den halbjährlich durchgeführten Datenerhebungen der zdi-Landesgeschäftsstelle (zdi-Monitoring und Statusberichte). Um sich in seiner Arbeit stetig zu verbessern, nimmt ein zdi-Netzwerk regelmäßig an den Fortbildungsangeboten der zdi-Akademie teil.

Welche Bedeutung hat das zdi-Qualitätssiegel?

Das zdi-Qualitätssiegel wurde im Dialog zwischen den zdi-Netzwerken und der zdi-Geschäftsstelle in einem gemeinsamen Prozess in den Jahren seit dem Start der Gemeinschaftsoffensive entwickelt. Es beschreibt anhand einer Reihe von Merkmalen die Kriterien einer erfolgreichen zdi-Arbeit. Diese Kriterien sind nicht als statisch zu verstehen.

Vielmehr werden sie regelmäßig der dynamischen Entwicklung und den gemeinsamen Zielen der zdi-Partner:innen angepasst. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW als Initiator und Koordinator der Gemeinschaftsoffensive zdi vergibt im Rahmen einer Gründungsveranstaltung eines zdi-Netzwerks erstmals das zdi-Qualitätssiegel auf der Basis der vorliegenden „sechs Teilkonzepte“. Danach muss das Qualitätssiegel jährlich erneuert werden. Folgende Voraussetzungen bestehen für eine jährliche Erneuerung des Qualitätssiegels durch das Wissenschaftsministerium:

Teilnahme an den halbjährlichen Monitoring- und Reporting-Aktivitäten der zdi-Geschäftsstelle

Durchführung eines jährlichen Statusgesprächs zwischen der zdi-Geschäftsstelle und dem Netzwerk, bei dem die bisherige Entwicklung und die Entwicklungsperspektiven überprüft und dokumentiert werden

Bei positiver Bewertung der Entwicklungsperspektiven empfiehlt die zdi-Geschäftsstelle dem Wissenschaftsministerium eine Erneuerung des zdi-Qualitätssiegels für ein weiteres Jahr. Die zdi-Qualitätssiegel werden in der Regel etwa zur Jahresmitte vergeben. Mit der Auszeichnung haben die Mitarbeiter:innen der zdi-Netzwerke Zugang zu Fortbildungen, können sich mit anderen MINT-Aktiven bei zdi-Veranstaltungen austauschen und Vernetzungsangebote NRW-weit nutzen. Sie haben zudem über die eigene zdi-Community-Plattform die Möglichkeit, ihre Angebote zu vermarkten und verwalten, digitale Communitys rund um MINT aufzubauen sowie Badges und MINT-Lebensläufe zu verteilen.

Netzwerke

Weitere Informationen zu den regionalen Netzwerken findet Ihr auch unter den folgenden Links.