Neues Jahr, neue Projekte: Die Richtlinie zur Förderung von zdi-Netzwerken des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht es den zdi-Netzwerken, neue Projekte umzusetzen. Dadurch können sie die Reichweite ihrer Angebote erhöhen und so die außerschulische MINT-Bildung in NRW stärken. Am 9. Januar 2025 hat die Übergabe der Förderbescheide im Regierungsbezirk Köln stattgefunden. Insgesamt acht zdi-Netzwerke erhalten dort eine Förderung. Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes war in Bergisch Gladbach zu Gast und hat die Bescheide an das gastgebende zdi-Netzwerk MINT Rhein-Berg sowie drei weitere zdi-Netzwerke persönlich übergeben: zdi-Netzwerk cLEVer Leverkusen, zdi-Zentrum investMINT Oberberg, zdi-Zentrum LNU-Frechen Rhein-Erft. Das zdi-Zentrum Köln, das zdi-Netzwerk :MINT im Rhein-Sieg-Kreis, zdi-Zentrum ANTalive Städteregion Aachen / Kreise Düren & Euskirchen und das zdi-Netzwerk Aachen & Kreis Heinsberg aus dem Regierungsbezirk Köln mussten ihre Teilnahme witterungsbedingt leider kurzfristig absagen und waren nicht vor Ort.

Im Rahmen der Übergabe in Bergisch-Gladbach erhielt Wissenschaftsministerin Ina Brandes einen ersten Einblick in das Projekt „Zukunft durch MINT“. Dies wird durch das zdi-Netzwerk MINT Rhein-Berg in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land umgesetzt.
Die beiden Auszubildenden Bastienne und Noah aus dem 2. und 3. Lehrjahr haben der Ministerin gezeigt, wie sie eine Stiftbox fräsen – am Computer. Dabei ist deutlich geworden, wie digital das Tischlerhandwerk heute ist und wie eine digitale Prozesskette aussieht. Die Stiftbox inklusive ihrem Namen durfte Wissenschaftsministerin Ina Brandes später mit nach Hause nehmen.
Fotos: © MKW NRW | Ralph Sondermann
„Wer die Welt retten will, kann das mit einer MINT-Ausbildung schaffen – und nicht als Klimakleber auf der Straße. In Nordrhein-Westfalen haben wir deshalb mit über 100 zdi-Laboren das größte Netzwerk Europas geschaffen, um junge Menschen für technische Berufe zu begeistern. In zdi-Schüler-Laboren werden naturwissenschaftliche Phänomene im Wortsinn ,be-greifbar‘. Engagierte und erfahrene Fachleute machen jungen Menschen Lust auf technische Zusammenhänge, für die im Schulalltag oft die Zeit und die Ressourcen fehlen“, sagt Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Mithilfe der Fördermittel werden die zdi-Netzwerke neue Teilnehmenden-Gruppen erreichen, die Reichweite ihrer Öffentlichkeitsarbeit erhöhen und Netzwerkstrukturen nachhaltig und langfristig weiterentwickeln. Bei der Umsetzung ihrer Projekte setzen die acht zdi-Netzwerke im Regierungsbezirk Köln unterschiedliche Schwerpunkte:
„Zukunft durch MINT“ ab Januar 2025 im zdi-Netzwerk MINT Rhein-Berg
Die Angebote des zdi-Netzwerks MINT Rhein-Berg decken die gesamte Bildungskette ab. Sie begeistern junge Menschen seit der Gründung des Netzwerks 2012 für MINT. Mit dem Projekt „Zukunft durch MINT: Netzwerkoffensive zur Talentförderung für den Rheinisch-Bergischen Kreis“ (Start: 1. Januar 2025) plant das Netzwerk u. a., neue Teilnehmendengruppen zu erreichen und Workshops besonders an Förderschulen und Schulen der Sozialindexstufen fünf bis sieben anzubieten. Außerdem setzt das Netzwerk auf eine engere schulische und außerschulische Zusammenarbeit und plant, mindestens zwölf Standorte des Offenen Ganztags (OGS) für die gemeinsame Durchführung von MINT-Angeboten zu gewinnen. Ein weiterer Fokus liegt auf der weiteren regionalen Verankerung der zdi-Angebote und MINT-Bildung in der Region. Dazu ist ein Verbundprojekt mit der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land geplant. Die bewilligte Fördersumme beträgt insgesamt gut 224.000 Euro für insgesamt fünf Jahre.

„Die Förderung durch das MKW ist von großer Bedeutung, um unsere Netzwerkoffensive zur MINT-Förderung im Rheinisch-Bergischen Kreis zu intensivieren. Mit dieser Unterstützung möchten wir als zdi-Netzwerk zukünftig gezielt Schülerinnen und Schüler aus bisher nur schwer erreichten Gruppen ansprechen und ihnen über die regionalen Netzwerkstrukturen Angebote im Bereich der digitalen Bildung eröffnen. Unser Ziel ist es, durch eine noch engere und systematisierte Zusammenarbeit mit Schulen, Unternehmen und regionalen Partnern, die MINT-Bildung flächendeckend auszubauen, die außerschulische MINT-Bildung nachhaltig zu stärken und die Fachkräftesicherung in unserer Region bedarfsgerecht zu unterstützen“, sagt Sophia Tiemann, Leiterin Amt für Bildung und Integration (Träger des zdi-Netzwerks MINT Rhein-Berg).
„MINT-Future cgn“ soll die Positionierung des zdi-Zentrums Köln stärken
Mit Partner:innen aus Wirtschaft, Hochschulen, Kammern, Verbänden und der öffentlichen Hand realisiert das zdi-Zentrum Köln seit 2013 MINT-Angebote für Kinder und Jugendliche. Mit dem Projekt „Stärkung der Positionierung des zdi-Zentrums Köln – MINT-Future cgn“, das am 1. Januar 2025 startet, plant das zdi-Zentrum weitere, auch kleinere Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden, einzubinden. Zusätzlich möchte das zdi-Zentrum Köln verstärkt Easy-to-ignore-Gruppen mit seinen Angeboten erreichen. Die bewilligte Fördersumme beläuft sich auf insgesamt gut 224.000 Euro.
„zdi_cLEVer_kids“ ab April 2025 in Leverkusen

Seit dem Jahr 2014 konzentriert sich das zdi-Netzwerk „cLEVer Leverkusen“ darauf, Kinder und Jugendliche durch attraktive Ferienangebote für MINT zu begeistern. Mit dem 2019 eröffneten zdi-Schüler:innenlabor gibt es ganzjährig einen außerschulischen Lernort, der jungen Menschen die Chance bietet, sich auszuprobieren und MINT kennenzulernen. Junge Menschen stehen auch im Fokus des Projekts „zdi_cLEVer_kids“. Diese Projekt setzt das zdi-Netzwerk „cLEVer Leverkusen“ ab 1. April 2025 mit den Fördermitteln um. Ziel des Projekts ist es, mehr Schüler:innen der Jahrgangsstufen fünf bis sieben zu erreichen sowie die Anzahl außerschulischer Lernorte an Standorten der offenen Ganztagsschule zu erhöhen. Die bewilligte Fördersumme in Höhe von gut 223.000 Euro soll außerdem zur Ausweitung der Kommunikationsarbeit und damit zu einer höheren Reichweite des Netzwerks beitragen.
Ab April 2025 „MINT-Potenziale entdecken – fördern – ausschöpfen“
Als kommunales zdi-Zentrum gestartet, ist das zdi-Netzwerk :MINT im Rhein-Sieg-Kreis 2017 auf den gesamten Rhein-Sieg-Kreis mit seinen 19 Städten und Gemeinden ausgeweitet worden und unterstützt Projekte entlang der gesamten Bildungskette. Mit dem Projekt „MINT-Potenziale entdecken – fördern – ausschöpfen“, das im April 2025 startet, verfolgt das zdi-Netzwerk das Ziel, Easy-to-ignore-Gruppen zu erreichen, die Anzahl außerschulischer Lernorte an Standorten der offenen Ganztagsschule zu erhöhen sowie das Netzwerkmanagement nachhaltig und langfristig weiterzuentwickeln. Die bewilligte Fördersumme für das zdi-Netzwerk im Rhein-Sieg-Kreis beläuft sich auf 225.000 Euro.
Förderung soll das zdi-Zentrum investMINT Oberberg stärken
Das Projekt „Strategische Netzwerkerweiterung und Programmstärkung des zdi-Zentrums investMINT Oberberg“ (Start: 1. Januar 2025) hat das Ziel, mehr Schüler:innen der Klassen fünf bis sieben zu erreichen sowie auch kleine und Kleinstunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeiter:innen einzubinden und die Arbeit des zdi-Zentrums noch tiefer in der Region zu verankern. Die bewilligte Fördersumme für das zdi-Zentrum investMINT Oberberg beträgt rund 225.000 Euro.

Projekt „ANTalive. Digital und fit in die Zukunft“ startet im Januar 2025
Das 2008 gegründete zdi-Zentrum ANTalive für die Städteregion Aachen sowie die Kreise Düren und Euskirchen bietet Schüler:innen der Sekundarstufen I und II MINT-Kurse und Praktika an. Mit der bewilligten Förderung in Höhe von rund 200.000 Euro plant das zdi-Zentrum mit dem Projekt „ANTalive. Digital und fit in die Zukunft“ verstärkt Easy-to-ignore-Gruppen zu erreichen sowie das Netzwerk weiter auszubauen und auch kleinere und Kleinstunternehmen (mit weniger als 50 Mitarbeiter:innen) einzubinden.
Mehr Relevanz für das zdi-Zentrum LNU-Frechen Rhein-Erft

Schüler:innen neben dem Regelunterricht zum kreativen Experimentieren motivieren: Das ist das Ziel des Leistungszentrums für Naturwissenschaften und Umweltfragen (LNU). Das bereits 2009 gegründete „zdi-Zentrum LNU-Frechen Rhein-Erft“ möchte mit der bewilligten Fördersumme in Höhe von gut 223.000 Euro die Relevanz ihres Netzwerks steigern (Projekt: „Steigerung der Relevanz des zdi-Zentrums LNU-Frechen Rhein-Erft im Rhein-Erft-Kreis“). Dazu plant das Netzwerk ab 1. April 2025 verstärkt Easy-to-ignore-Gruppen zu erreichen, neue zdi-REACT-EU-Lernorte einzubinden sowie seine Kommunikationsarbeit auszubauen.
Professionell in Zukunft: Das zdi-Netzwerk Aachen und Kreis Heinsberg
Für das zdi-Netzwerk Aachen und Kreis Heinsberg steht seit der Gründung 2013 der direkte Kontakt von Unternehmen mit jungen Menschen, den Fachkräften von morgen, im Vordergrund. Mit dem Projekt „zdi Netzwerk Aachen und Kreis Heinsberg – professionell in die Zukunft“ geht das Netzwerk diesen Weg weiter und plant Easy-to-ignore-Gruppen verstärkt zu erreichen sowie Handwerksbetrieben einzubinden. Insgesamt möchte das Netzwerk mit den bewilligten Fördermitteln in Höhe von gut 224.000 Euro seine Netzwerk- und Kommunikationsarbeit weiter professionalisieren.
Über die Förderung
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen hat im Sommer 2024 die „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von zdi-Netzwerken zur Steigerung deren Relevanz in NRW” erlassen. Ziel der Förderung ist es, die Relevanz und Reichweite der zdi-Netzwerke in Nordrhein-Westfalen zu erhöhen. Die Förderung beträgt maximal 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben, wobei diese auf max. 250.000 Euro je Vorhaben begrenzt sind.
Für die Übergabe der Förderbescheide besucht Wissenschaftsministerin Ina Brandes alle fünf Regierungsbezirke in NRW und übergibt die bewilligten Bescheide persönlich an die zdi-Netzwerke. Der erste Termin hat am 19. November 2024 in Gelsenkirchen für den Regierungsbezirk Münster stattgefunden. Nach dem Termin im Regierungsbezirk Köln folgen drei weitere Termine im Februar 2025 in den Regierungsbezirken Arnsberg, Düsseldorf und Detmold.