Bei der zdi-Science League 2023/2024 mitzumachen, war für die Schülerinnen vom Team Projekt Sandburg eher eine spontane Idee. Dass daraus der erste Platz erwachsen würde, hätten sich die vier jungen Frauen zu Beginn nicht träumen lassen. Für sie war es dabei eher eine Nebensache, das einzige reine Mädchenteam zu sein. Im Rahmen des zdi-Heldinnen-Oktobers haben wir mit drei der vier Teammitgliedern, Anna, Flora und Mona, über ihre Teilnahme, die Motivation und weibliche Vorbilder gesprochen.

Alba (16), Mona (16), Anna (16) und Flora (16).
Alles begann mit der Vorstellung der zdi-Science League durch ihre Sport- und Chemielehrerin, erinnert sich Mona. Diese hatte alle 10. Klassen des Münsteraner Gymnasiums Wolbeck abgeklappert, um das zdi-Projekt zu bewerben. Von der Möglichkeit, das Modell einer Stadt der Zukunft zu gestalten, sei das gesamte Team von vornherein fasziniert gewesen, erklärt Flora erklärt: „Wir fanden den Aspekt spannend, dass man selbst etwas bauen und dabei kreativ werden kann.” Spontan entschied sich die Gruppe unter dem Namen „Projekt Sandburg” zu einer Teilnahme am Wettbewerb, und das nur kurz vor Ablauf der Anmeldefrist.
Von fixer Idee zum ersten Platz
Besonders viel Spaß hatten die Schülerinnen an den Aufgaben zu erneuerbaren Energien und Verkehrskonzepten. Flora fand den letzten Spieltag besonders spannend, da sie dabei neue Konzepte wie das Salzwasserauto kennenlernen konnte. Mona hingegen gefiel der Nachhaltigkeitsspieltag am besten, da er viel Raum für kreative Lösungen bot.
Das Projekt hat das Interesse der Schülerinnen an MINT-Fächern weiter gesteigert und ihre Entscheidungen für zukünftige Kurswahlen in der Schule bestätigt. Anna, die zuvor am wenigsten an MINT interessiert war, fand besonders die Rechercheaspekte der Aufgabenstellungen spannend.
Kreativität ist der Schlüssel

Die größte Herausforderung bestand darin, das Projekt neben der Schule zu bewältigen, vor allem während der Klausurphasen. Mona berichtet, dass sie Unterstützung von einem Lehrerteam erhielten und sich regelmäßig in der Schule trafen, um ihre Ideen zu besprechen und Feedback zu erhalten. Die eigentliche Arbeit fand jedoch meist nachmittags bei Anna zu Hause statt, wo sie an ihrem Modell arbeiteten.
Die vier jungen Frauen mussten ihre ursprünglichen Ideen oft über den Haufen werfen und anpassen, da sich im Laufe des Projekts neue Herausforderungen ergaben. Flora betont jedoch, dass dies nicht frustrierend war, sondern vielmehr neue Ideen und Ansätze ermöglichte.
Spannung beim Finale

Erst beim Finaltag trafen alle Teams und ihre jeweiligen Projekte aufeinander. Alba, Anna, Flora und Mona konnten sich zum ersten Mal mit den Ergebnissen der anderen Teams im Detail auseinandersetzen. Auch wenn anhand der Liga-Tabelle klar war, dass Projekt Sandburg wahrscheinlich auf Platz zwei landen könnte, hätten die vier nicht mit einem Sieg gerechnet. Anna erinnert sich: „Wir waren eine der letzten Gruppen, die mit dem Pitch dran waren und da hat es sich schon angekündigt, dass sich unsere gute Vorbereitung ausgezahlt hatte und wir überzeugen konnten. Trotzdem war es natürlich eine sehr knappe Entscheidung und wir haben uns sehr über unser Glück gefreut.”

Auch über den Sieg hinaus war die zdi-Science League für das Projekt Sandburg ein Erfolg: Das Team hat bereits mehrere Anfragen erhalten, sein Projekt vorzustellen; sogar bis nach Paris könnte die Reise gehen, wenn sich Sponsoren finden, die das Vorhaben unterstützen.
Unterschiedliche Stärken und Interessen einbringen – unabhängig vom Geschlecht
Vor der Anmeldung machten sich Alba, Flora, Mona und Anna über den Ablauf und die Teilnehmenden der letzten Saison schlau. Dabei mussten sie bereits feststellen, dass bisher recht wenige Mädchen an der Liga teilgenommen hatten. Deshalb war es für sie wenig überraschend, als sie erfuhren, dass das Projekt Sandburg das einzige reine Mädchenteam der aktuellen Saison war.
Mona erklärt, dass dies für sie jedoch keine Rolle spielte. „Da wir ganz unterschiedliche Interessen haben, auch im MINT-Bereich, hat es in unserem Team es an nichts gefehlt. Wir kamen mit allem ganz gut zurecht”, sagt sie.

Und Flora betont, dass es wichtig sei, sich nicht von der Geschlechterverteilung verunsichern zu lassen und einfach auszuprobieren, was einem Spaß macht. Auch wenn sie sich selbst noch nicht unbedingt als Vorbilder sehen, hofft Anna doch, dass das Projekt Sandburg andere Schülerinnen motiviert, sich auch bei der zdi-Science-League zu engagieren. Flora ergänzt: „Als ich darüber nachgedacht habe, sind mir kaum Frauen eingefallen, die ich kenne und die in einem MINT-Beruf arbeiten. Deshalb glaube ich schon, dass es helfen würde, mehr weibliche Vorbilder zu haben und so für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen.”
Was die drei der vier Mitglieder vom Projekt Sandburg anderen Schülerinnen mitgeben wollen?
Mädchen sollen sich nicht verunsichern lassen, wenn überwiegend Jungsteams bei Wettbewerben dabei sind. Das macht nämlich keinen Unterschied!
Flora
Wir haben auch noch nie so etwas wie die zdi-Science-League mitgemacht. Also wenn etwas interessant klingt: einfach mal ausprobieren!
Mona
Ich möchte allen, die bei der zdi-Science League mitmachen, empfehlen: Geht es ruhig an! Schritt für Schritt und einen Spieltag nach dem anderen – dann wirkt es nicht so viel auf einmal.
Anna
Team Sandburg auf Instagram
Ihr möchtet ganz exklusive Einblicke in den Beitrag von Projekt Sandburg zur zdi-Science League erhalten? Dann schaut auf unserem Instagram-Kanal @mintblogger vorbei! Dort nimmt Euch das Team in einem Takeover mit hinter die Kulissen.
Alle Beiträge zur zdi-Science League Saison 2023/2024 findet Ihr hier: