Wie klischeefreie Berufs- und Studienorientierung gelingen kann

Ergebnisse aus dem Dialograum „Zukunftsberufe für Mädchen”

Eine Gruppe von Menschen in einem Konferenzraum hört sich einen Vortrag zum Thema „Mädchen für MINT gewinnen“ an. Vorne stehen mehrere Vortragende, hinter ihnen läuft eine projizierte Präsentation. Diese Veranstaltung des zdi-Heldinnen-Oktobers fesselt die Anwesenden, die den Vortragenden gegenübersitzen.

Im Rahmen des zdi-Heldinnen-Oktobers fand am 1. Oktober 2024 der Dialograum „Zukunftsberufe für Mädchen” statt. Im World Café-Format tauschten sich Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und Vertreter:innen aus Unternehmen darüber aus, wie sich Mädchen für MINT gewinnen lassen. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem zdi-Netzwerk Perspektive Technik (Unna) statt. Ziel der Veranstaltung war es, im Gespräch mit den genannten Zielgruppen, Stereotype und Vorurteile aufzuzeigen, Sorgen und Ängste zu thematisieren und vor allem zu zeigen, welche Chancen die MINT-Berufe und MINT-Studiengänge jungen Frauen bieten.

Wir haben für Euch die wichtigsten Erkenntnisse und Ratschläge aus dem Austausch aufbereitet und stellen Sie euch in der Veranstaltungsdokumentation als PDF zusammen. Eine kleine Vorschau auf die Tipps der Teilnehmenden haben wir im Folgenden für Euch zusammengefasst.

Wie können Unternehmen Mädchen für MINT-Berufe gewinnen?

Eine Teilnehmerin bearbeitet ihren Lichtschwert-Griff an der Fräse

Die Tipps für Unternehmen reichen weit und umfassen verschiedenste Bereiche: Wann ist der richtige Zeitpunkt für Unternehmen, in die Berufsorientierung junger Menschen einzusteigen? Wie lassen sich Rollenvorbilder einsetzen und wie können Stellenanzeigen ansprechend gestaltet werden? Antworten auf diese Fragen erarbeiteten die Teilnehmenden in den Gesprächsrunden des Dialograums. Ein wichtiger Tipp, um Mädchen für MINT-Themen zu gewinnen, ist sicherlich die Ansprache und Einbindung der Erziehungsberechtigten:

Eltern ernsthaft einbinden

Bei der Berufswahl sind Eltern (neben Gleichaltrigen) ein wichtiger Faktor. Auch für sie sollte es Informationsangebote geben, damit sie dabei helfen können, ihre Töchter (und Söhne) beruflich zu orientieren. Hierbei sind eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Transparenz wichtig: Aufgrund von Vorurteilen gegenüber Mädchen in MINT-Berufen sowie gegenüber eher männlich dominierten Ausbildungsberufen, müssen Unternehmen Ängste und Sorgen der Erziehungsberechtigten durch Information, Role Models oder Betriebsbesichtigungen abbauen.

Wie können Lehrkräfte Schülerinnen für MINT begeistern?

Lehrkräfte haben einen ganz eigenen Zugang zu jungen Menschen und somit auch zu den Mädchen, wie wir mit unseren MINT-Angeboten gerne erreichen möchten. Auf welche Skills kommt es an und wie lassen sich diese auf spannende Art vermitteln? Und wie kann die zdi-Community dabei helfen, Lehrkräfte und deren Schüler:innen nachhaltig für MINT zu begeistern? Auch über Monoedukation wurde angeregt diskutiert und klare Empfehlungen ausgesprochen:

Das Foto zeigt eine Frau, die Formeln auf eine Tafel schreibt.
Monoedukation bewusst nutzen

Die Praxis, aber auch Studien zeigen, Mädchen als auch Jungen können von gleichgeschlechtlichen Gruppen profitieren. Sowohl in der Schule als auch in außerschulischen Lernorten. Diese Gruppen bieten einen sicheren Raum, um die eigenen Fähigkeiten auszuprobieren und zu entwickeln. Viele Future Skills wie soziale-emotionale Kompetenzen und sprachliche Kreativität sind häufig Teil der weiblichen Sozialisation und sollten den Mädchen bewusst gemacht werden.

Wie können Eltern bei der Berufs- oder Studienwahl unterstützen?

Das Foto zeigt ein Mädchen und einen Jungen, die ein Experiment mit einem Windrad durchführen. Eine Frau schaut ihnen über die Schulter und lächelt ermutigend.

Das direkte familiäre Umfeld ist ein wichtiger Einflussfaktor für die Berufs- und Studienwahl junger Menschen. Doch wie kann diese möglichst klischeefrei gelingen? Wie können Eltern dazu beitragen, einen Zugang zu MINT zu ermöglichen? Und wie können sie ihre Vorbildrolle wahrnehmen, ohne Genderklischees zu verstärken? Auch zu diesen Fragen konnten Tipps ausgetauscht werden, die Ihr in der Veranstaltungsdokumentation findet. Dabei spielt eine offene Grundeinstellung eine wichtige Rolle:

Offenheit zeigen für die Berufswünsche der Tochter

Schnell schnappt die Klischeefalle zu, wenn der Sohn oder die Tochter eher untypische Ideen hat, wo sie das Berufspraktikum absolvieren möchten. Offenheit für den Wunsch und ein Gespräch über die Beweggründe bringen mehr Klarheit und schaffen Vertrauen. Hilfreich kann auch die Unterstützung sein, einen Praktikumsplatz zu finden und mehr Informationen über den Beruf zu sammeln.

Alle Tipps für Unternehmen, Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte sowie eine ausführliche Dokumentation der Veranstaltung könnt Ihr in diesem PDF nachlesen:

Ihr möchtet eine ähnliche Veranstaltung in Eurer Region umsetzen? Wir beraten Euch gerne!

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren

Eine Gruppe von Menschen steht drinnen, hält blaue Mappen mit Förderbescheiden in den Händen und posiert für ein Foto. Sie sind entweder in Business- oder Freizeitkleidung gekleidet, mit einer industriellen Umgebung im Hintergrund.

Allgemein, Förderung

zdi-Netzwerkförderung: Wissenschaftsministerin übergibt Förderbescheide im Regierungsbezirk Köln

Die Illustration macht Werbung für die zdi-Science League unter dem Motto: Das neue Bürger:innenzentrum. Es zeigt ein Gebäude mit vielen unterschiedlichen Menschen darin, die man durch die Fenster und außerhalb vom Gebäude sehen kann. Sie beschäftigen sich mit technischen Geräten und beobachten Pflanzen. Eine Drohne fliegt in der Nähe und ein Roboter ist in der Szene zu sehen.

Allgemein, Lebensräume der Zukunft, Science League

zdi-Science League in die nächste Saison gestartet

Im futuristischen Bild von „Ernährung Zukunft“ besteht eine vertikale Farm aus gestapeltem Grünzeug, während automatisierte Roboter in einer modernen Küchenumgebung fachmännisch Salat und Burger zubereiten.

Allgemein, Ernährung von morgen, Lebensräume der Zukunft, Unter der Lupe

Die Zukunft isst mit: Ein Blick auf die Ernährung von morgen