
Dr. Suzanna Randall ist Astrophysikerin, Astronautinnen-Anwärterin und gehört zu den bekanntesten Wissenschaftskommunikator:innen Deutschlands. Für MINTspiriert! – der zdi-Podcast spricht Gwendolyn Paul mit ihr über ihren Werdegang, die Rolle und Bedeutung von (weiblichen) Vorbildern und darüber, wie aus Rückschlägen Erfolge werden können.
Im Beitrag haben wir einige Highlights aus dem Gespräch für Euch zusammengefasst, die ganze MINTspiriert-Folge könnt Ihr Euch hier anhören:
Faszination für das All
Schon als Kind faszinierte sie der Blick in den Sternenhimmel – ein Schwarz-Weiß-Foto des Marsmonds Phobos in der Zeitung war für sie ein Schlüsselerlebnis: „Ich saß da am Frühstückstisch und hab gedacht: ‚Krass, es gibt da diesen Mond und diese Raumsonde, die hat unsere Erde verlassen und ist dort hingeflogen und hat ein Foto von diesem Mond gemacht! Das hat mich total geflasht. Und von da an habe ich dann einfach auch alles gelesen, das ich in die Finger bekommen habe über das Weltall und die Raumfahrt.“
Ein Traum braucht einen Plan B
Trotz Rückschlägen – etwa einer Absage der ESA – blieb Randall ihrem Traum treu. Sie betont aber: „Ich sage immer: Das kann nicht ein Plan A sein. (…) Die Chance, ausgewählt zu werden, um in den Weltraum zu fliegen, ist so gering, dass man immer einen Backup-Plan braucht, mit dem man auch sehr glücklich sein kann“. Für sie war dieser Backup-Plan die Astrophysik, um „von der Erde aus den Weltraum zu beobachten“.
Nachhaltige Raumfahrt mit Mission Homebound
Heute ist Dr. Suzanna Randall Teil der Initiative Mission Homebound, der Nachfolgeorganisation von „Die Astronautin”. Damals war es das Ziel, die erste deutsche Frau ins All zu bringen. Dies ist nun der Astronautin Rabea Rogge im März 2025 gelungen und eine neue Ausrichtung war gefragt. Bei Mission Homebound geht es darum, die bemannte Raumfahrt nachhaltiger zu gestalten. Randall erklärt: „Wir möchten, dass unsere Forschung im Weltraum den Menschen auf der Erde zugutekommt“. Ein persönliches Anliegen ist ihr dabei auch die pflanzenbasierte Ernährung: „Wir möchten uns während des Trainings und auch während der Mission rein pflanzenbasiert ernähren und so eben auch ein Role Model schaffen“.
Mehr Diversität in der Raumfahrt

Besonders wichtig ist ihr, Mädchen und junge Frauen für MINT zu inspirieren. Denn aktuell sind „etwa 10 % aller Raumfahrer:innen weiblich. Das ist eine relativ schlechte Quote, würde ich sagen. Und es ist so wichtig, dass es da mehr Frauen oder auch einfach mehr Diversität gibt“, sagt die Astrophysikerin. Denn bei Weltraum-Missionen seien die Astronaut:innen bei vielen Experimenten ihre eigenen Versuchsobjekte. Gibt es weniger weibliche Astronaut:innen, entsteht somit auch in der medizinischen Forschung im Weltraum eine Gender Data Gap und die Forschung kommt Frauen auf der Erde weniger zugute.
Ihr Rat an ihr jüngeres Ich und an Kinder, die von einer Astronaut:innenkarriere träumen: „Einfach den Prozess zu genießen. (…) Ich weiß zwar nicht, ob ich mein Ziel erreichen werde, in den Weltraum zu kommen. Aber ich weiß, dass der Weg dorthin bisher sehr spannend und lehrreich war und ich viele tolle Menschen kennengelernt habe“.
Ob Dr. Suzanna Randall selbst eines Tages ins All fliegt, ist also noch offen. Sicher ist aber: Sie inspiriert schon heute eine neue Generation von MINT-Talenten.
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