zdi vs. Corona: Mit 3D-Druckern gegen die Ausbreitung von COVID-19

Mithilfe von Fräsen und 3D-Druckern medizinisches Personal vor einer Infektion mit Coronaviren schützen? zdi-Akteure machen es möglich! Landesweit beteiligen sich zdi-Schülerlabore, Netzwerkpartner bzw. Standorte von zdi-Netzwerken an der lebenswichtigen Produktion von Schutzvisieren für das Gesicht. Tendenz steigend.  

In den Räumen der zdi-Schülerlabore SchoolFabLab@BC Moers und des FabLab Kamp-Lintfort an der Hochschule Rhein-Waal laufen die 3D-Drucker bereits seit mehr als einer Woche auf Hochtouren. Produziert werden Kopfbänder für die Fixierung von Schutzvisieren für das Gesicht. Diese Schutzvisiere werden in Krankenhäusern und Arztpraxen dringend benötigt und zum Schutz vor einer Covid-19-Infektion eingesetzt.  

Foto: Christian Spieß, TROK-MEDIA.

Der Mangel an hygienischer Schutzkleidung wird zum Problem
Insbesondere die Schutzvisiere aus Hartplastik sind für Ärzte und das Pflegepersonal essenziell, denn sie ermöglichen eine besonders hygienische Behandlung von Erkrankten.  

Für den guten Zweck wird Im FabLab Kamp-Lintfort auch samstags und sonntags gedruckt, was das Zeug hält. Mit ErfolgAn nur einem Wochenende entstehen so mehr als 200 Kopfbänder, die für die Fixierung der Schutzvisiere dringend benötigt werden.  

Vier Faktoren stehen bei der Produktion im Mittelpunkt. Die Visiere müssen 

  • Schutz vor einer Covid-19-Infektion bieten, 
  • angenehm zu tragen und 
  • desinfizierbar sein, sowie 
  • schnell und in großen Stückzahlen produziert werden können. 

Seit der vergangenen Woche werden die selbstgedruckten Visiere des FabLab Kamp-Lintfort nun im St. Bernhard Hospital in Kamp-Lintfort getestet.  

Appell an Makerspaces, sich an Produktion zu beteiligen

Das FabLab in Kamp-Lintfort appelliert an andere FabLabs und zdi-Schülerlabore, sich an der Produktion der Schutzvisiere zu beteiligen. Der Bedarf und die Nachfrage sind groß 

Foto: Christian Spieß, TROK-MEDIA.

Weitere FabLabs und Makerspaces beteiligen sich bereits. Auch im Berufskolleg Geldern werden die wichtigen Schutzvisiere gefertigt. In dieser Woche soll die erste Fuhre an Schutzmasken an das St.-Clemens-Hospital ausgeliefert werden. Das FabLab an der Hochschule Ruhr-West in Bottrop beteiligt sich ebenfalls an der Produktion der Visiere, sowie auch der MakerSpace an der HS Niederrhein, der Netzwerkpartner bzw. Standort vom zdi-Netzwerk KReMINTec ist. Beide sind Teil des Netzwerkes „Maker vs. Virus“. Dies ist ein Projekt, das bundesweit Menschen, Institutionen und Vereine vernetzt, die 3D-Drucke fertigen können oder einen Lasercutter haben. So kann die Produktion der benötigten Schutzausrüstung besser koordiniert werden. 

Ein besonderes Projekt findet sich im Kreis Coesfeld. Hier koordiniert das zdi-Netzwerk Kreis Coesfeld die Produktion von Schutzschilden an gleich sechs weiterführende Schulen, die insgesamt über 15 3D-Drucker verfügen. Die Schüler*innen und Lehrkräfte der Schulen konnten Ende April nach einer dreiwöchigen Produktionsphase die ersten 60 Schutzvisiere an verschiedene Einrichtungen im Kreis Coesfeld verteilen. Hier finden sich weitere Informationen zum Projekt.

Interessierte zdi-Regionen mit Makerspaces können sich unter www.fablab.hochschule-rhein-waal.de/visier informieren. Hier finden Sie eine Anleitung (Open Source) für den 3D-Druck der Schutzvisiere sowie Kontaktadressen für die Vernetzung.  

Informationen zum Projekt „Maker vs. Virus“ und die Möglichkeit der Anmeldung gibt es unter www.makervsvirus.org. Auf der Seite findet sich ebenfalls eine Übersichtskarte aller beteiligten FabLabs.

Auch Schüler*innen haben die Möglichkeit, sich auf dem Gebiet des 3D-Drucks auszuprobieren. Seit dieser Woche laden die zdi-Netzwerke Bochum, Herne und Recklinghausen zum deutschlandweiten virtuellen 3D-Druck-Wettbewerb „Druck dein Ding in 3D!“ ein. Der Wettbewerb findet statt im Rahmen der BMBF-Kampagne „Wir bleiben schlau“.
Hier erfahren Sie mehr. 


3D-Technik, FabLab, Makerspace – was genau ist das eigentlich?

Maker sind Menschen, die mit digitalen und analogen Hilfsmitteln kreative Ideen vorantreiben. Maker können jung oder alt sein, sie können in Beruf oder Freizeit tüfteln, gestalten, konstruierenherstellen oder 
reparieren. Im Fokus steht das Lernen und das selbstständige Erforschen praktischer Lösungsmethoden. 

Ein Fabrication Laboratory, kurz FabLab, ist eine Werkstatt mit gehobener 
digitaler Ausstattung. Im FabLab können Maker Dinge ausprobieren, herstellenreparieren und ihr Wissen miteinander teilen. FabLabs werden meist von Vereinen, Universitäten oder Privatpersonen betrieben. Eine weitere Bezeichnung für ein FabLab ist „Makerspace“. 

3DDruck ist eine Technologieanhand derer Gegenstände automatisch-maschinell aus flüssigen oder pulverförmigen Materialien hergestellt werden. Auf Basis einer Druckvorlage erstellt der 3D-Drucker Gegenstände, indem er nach und nach mehrere Schichten aufträgt und so dreidimensionale Objekte erzeugt.

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