Wie zdi-Netzwerke NRW-weit voneinander profitieren
Endlich wieder persönlicher Austausch! Bei angeregten Gesprächen und Vorträgen verständigte sich die zdi-Community über neue Trends, Erfahrungen und Herausforderungen. Welche aktuellen Forschungstrends sollten die MINT-Netzwerke zukünftig im Blick haben? Wie motiviert man junge Menschen zu außerschulischem Engagement? Und welche Lötkolben eignen sich am besten zum Bau eines Lichtschwerts? Dies war nur ein Teil der Fragen und Themen, denen sich die zdi-Community gemeinschaftlich am 09. Juni in der Bluebox der Hochschule Bochum stellte.

Es treibt mir ein Lächeln ins Gesicht, dass man sich endlich wieder persönlich sehen kann. Und dieses Lächeln sehe ich in den Gesichtern vor mir gespiegelt.
Mit diesen Worten hat Georg Mertens vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW das zdi-Community-Event eröffnet. Diese Begeisterung teilte die zdi-Community beim Netzwerktreffen in der Bluebox der Hochschule Bochum. Neben informativen Vorträgen über aktuelle Trends der MINT-Szene war der Fokus klar gesetzt: Die Akteur:innen konnten ihre Projekte vorstellen und in persönlichen Gesprächen Erfahrungen und Empfehlungen weitergeben.
Ein wichtiger, von verschiedenen Teilnehmenden gesetzter Impuls war die Förderung von Talenten auf allen Ebenen: Nicht nur Studienförderung, sondern alle MINT-Bereiche sollen mitgedacht werden. Dies spiegelte sich auch in den vor Ort vertretenen Projekten wider, von denen viele einen taktilen und niedrigschwelligen Ansatz verfolgen und damit Erfolge erzielen.
Jungen Menschen Möglichkeiten zu bieten, die sie in der Schule nicht zwingend haben und Chancen und Zugänge zu neuen Technologien zu schaffen – das treibt uns an
betonte Brigitte Timmer vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur NRW.
Welche Trends bewegen die MINT-Community?
Darauf, zu welchen neuen Technologien in Zukunft Zugang geschaffen werden sollte, gingen Dr. Ulrich C. Gerth und Guido Lohnherr in ihren Vorträgen ein. Als „Wissenschaftsthemen des Jahrzehnts“ im Bereich Bioökonomie wurden hier Technologien wie die Theragnostik, wobei Reagenzien zugleich zur Diagnose als auch zur Therapie genutzt werden können, oder die Regenerative Medizin identifiziert. Bei letzterer setzt Dr. Gerth große Hoffnungen auf das Training von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC), die durch künstliche Reprogrammierung aus nicht-pluripotenten Stammzellen gewonnen werden.
Guido Lohnherr betonte in seinem Vortrag die Kernaufgabe der zdi-Netzwerke, sich nicht nur mit diesen neuen Technologien auseinanderzusetzen, sondern auch Wissenstransfer-Prozesse voranzutreiben, um die aktuellen Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung möglichst reichweitenstark und auf allen Bildungs- und sozialen Ebenen zu verbreiten.

Das Thema der sozialen Durchmischung lag dem zdi-Jugendbeirat besonders am Herzen. Die Vertreter:innen des im September 2021 gegründeten Beirats aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 13 Jahren sollen zukünftig den zdi-Netzwerken mit Ideen, Einblicken und Konzepten zur Seite stehen. Anfragen an den Jugendbeirat können über Isabell Stollenwerk von zdi.NRW an die Mitglieder gerichtet werden.

Die beiden beim Event anwesenden Vertreter:innen des Beirats stellten sich und den Teilnehmenden die Frage: Wie erreicht man junge Menschen, denen die Motivation fehlt, sich im außerschulischen Bereich mit MINT-Themen auseinander zu setzen?
Ein Lösungsansatz kam aus den Reihen verschiedener zdi-Akteur:innen: Mit niederschwelligen Aktionen, die durch eher haptische Ansätze punkten, würden Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichsten Hintergründen angesprochen. Projekte, die greifbare Erfolgserlebnisse bieten, würden die Motivation steigern und somit auch die Bereitschaft, sich langfristiger zu engagieren. So können auch klein angelegte Projekte einen nachhaltigen Effekt erzielen.
Besucher:innen begeistert über direkten Austausch
Der persönliche Austausch zwischen den Akteur:innen der zdi-Netzwerke, die teilweise mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen haben, brachte ebenfalls nachhaltige Vorteile für die Netzwerke.

Innerhalb der Regionen sind viele Projekte durch die Unterstützung und Zusammenarbeit im zdi-Netzwerk erst möglich geworden. Der Austausch über Regionen hinweg ist bisher noch etwas zu kurz gekommen, deshalb ist der heutige Event ganz besonders wertvoll für uns
sagt Caroline Wilke, Projektleiterin bei der OstWestfalenLippe GmbH für die MINT Community 4.OWL, zu der unter anderem sechs zdi-Netzwerke gehören.
Die Besucher:innen des zdi-Community-Events konnten sich im Gespräch gegenseitig Tipps geben, Erfahrungen austauschen und beraten. So ging es zum Beispiel um ganz praktische Fragen, wie: Welche Lötkolben eignen sich am besten zum Bau eines Lichtschwerts?
Beim zdi-Community-Event konnten viele neue Impulse für bestehende und zukünftige Projekte und Kooperationen gegeben werden. Die Partner:innen innerhalb des zdi-Netzwerkes, von der LGS über den Jugendbeirat bis hin zu den Koordinator:innen und Akteur:innen freuen sich auf die kooperative und partizipative Zusammenarbeit – die gerne wieder mehr im realen Leben stattfinden darf.
Es war ein Feuerwerk an Austausch! Wir möchten unbedingt weiterführen, was heute Funken gefangen hat
fasst Magdalena Hein, Projektleiterin von zdi.NRW, die Veranstaltung zusammen.