Upcycling oder Raketenantrieb – zdi bietet trotz Corona ein vielseitiges Ferienangebot

Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass uns Corona so lange begleiten wird? Corona hat die zdi-Community verändert, besonders was die Durchführung von Kursen für Schüler:innen betrifft. Aber die zdi-Koordinatoren:innen haben sich auf die Veränderungen eingestellt. Zum einen werden Präsenzseminare, wenn möglich, nach strengen Hygienevorschriften durchgeführt. Außerdem haben die zdi-Netzwerke und –Schülerlabore eine beachtliche Anzahl von Online-Angeboten entwickelt. Über 120 Kurse in 25 Regionen und Städten in NRW wurden in diesen Herbstferien angeboten! Drei Angebote möchten wir hier kurz vorstellen.

Plastikmüll-Upcycling: Was kann man aus beschädigten Dingen, die eigentlich entsorgt werden sollen, mit Hilfe eines 3D-Druckers machen?

Upcycling ist eine besondere Variante der Wiederverwertung von Rohstoffen. Vom klassischen Recycling hebt es sich dadurch ab, dass die bei diesem Prozess hergestellten neuen Produkte von gleichwertiger oder besserer Qualität als das Ursprungsprodukt sind. Upcycling-Projekte für den 3D-Druck sind keine Zukunftsmusik mehr. So sammelt beispielsweise eine Firma aus Rotterdam alte Fischernetze und produziert damit im 3D-Drucker Vasen und Schalen. Ein anderes Beispiel kommt von einer Non-Profit-Organisation aus dem kanadischen Halifax. Das Team sammelt Kunststoffdeckel und druckt daraus kostengünstige Prothesen. 

An der Bergischen Universität in Wuppertal lernten nun Schüler*innen die Upcycling-Methode kennen und produzierten ihr eigenes Filament, den Rohstoff für einen 3D-Drucker. Und natürlich kreierten sie anschließend ein neues Produkt.

Von der Produktion eines Filaments bis hin zur Gestaltung eines neuen Produkts wurden die Teilnehmenden von ihrem Dozenten begleitet. Fotos: zdi-Netzwerk BeST

In allen zehn Angeboten des zdi-Zentrums BeST herrschte sehr gute Stimmung. Und das trotz der steigenden Corona-Zahlen und Unannehmlichkeiten wie ÖPNV-Streik, dauerhaft Maske tragen oder kühlen Temperaturen in den Seminarräumen. Alle 75 Schüler*innen waren regelmäßig anwesend – eine hundertprozentige und nie dagewesene Anwesenheitsquote!

Create to escape –Schüler*innen erschaffen einen Escape Room

Finde den richtigen weg raus! Foto: Marianne Bos auf Unsplash.com

Escape Rooms erfreuen sich großer Beliebtheit. Um die Jahrhundertwende gab es die ersten virtuellen Fluchtspiele. Das wesentliche Prinzip besteht in der Lösung von Rätseln, um einem Raum zu entkommen. Erst 2007 wanderten die Escape Rooms von der digitalen in die reale Welt. Aufgrund von Corona wandert der Escape Room und seine Spieler*innen nun wieder in den virtuellen Raum.
Das zdi-Zentren Bottrop & Oberhausen organisierte für Schüler*innen den Online-Workshop „Create to escape“. Acht Teilnehmer*innen haben intensiv das Internet, Schul- und Experimentierbücher durchforstet und auch eigene, teils sehr aufwändige, Knobelideen digital realisiert.
Drei Tage lang hieß es, Planungen erstellen, Experimente testen, Videos und Bilder erstellen und einbetten in eine gemeinsame Powerpoint-Präsentation. Neben der reinen Experimentierfreude lernten alle, ergebnisorientiert an einem digitalen Dokument zu arbeiten und Herausforderungen der digitalen Welt zu meistern.

Wie ist es möglich die Erdanziehungskraft zu überwinden und in den Weltraum zu gelangen?

Den Weltraum kann man nicht mit dem Flugzeug bereisen. Denn im Vakuum kann man an den Flügeln keinen dynamischen Auftrieb erzeugen. Daher werden für die Erkundung des Weltraums andere Flugkörper und andere Antriebe genutzt, nämlich Raketen. Und der Raketenantrieb funktioniert nach dem Rückstoßprinzip. Beim DLR_School_Lab in Dortmund konnten Kinder und Schüler*innen herausfinden, wie das Rückstoßprinzip einer Rakete funktioniert. Step by step, in fünf Versuchen, näherten sie sich dem Verständnis für diese Art des Antriebs. Dabei wurden sie vom Team des DLR-School-Lab online angeleitet und gecoacht.

Bewegung im Vakuum und in der Schwerelosigkeit dank Rückstoßantrieb

Zur Vorbereitung auf den Kurs erhielten die Teilnehmenden die Versuchsanleitungen und eine Materialliste, die erstaunlich simpel war. Im Wesentlichen benötigen die jungen Forscher einen Luftballon, eine Schnur, einen Strohhalm und ein Glas mit Deckel.
Beim Bau und Start einer Luftballonrakete oder einer Brauserakete sammelten sie Erkenntnisse zum Thema Vakuum, Schwerelosigkeit oder den freien Fall.

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