Vorsichtig beugt sich Klaus Kaiser über den Teller, auf den er Salz und Pfeffer gestreut hat. Bloß nicht zu nahe kommen und die Gewürze einatmen. Dann hält er einen Plastikstift an die Körnchen und diese beginnen, sich langsam auf dem Teller tänzelnd zu bewegen. Die Pfefferkörnchen bleiben an dem Stift kleben. Der Staatssekretär lächelt.
Was wie ein Zaubertrick klingt, ist eines der Experimente, die das zdi-Zentrum MINT4u Bottrop in seinem Escape-Room Technik den Teilnehmenden zum Nachmachen zeigt. Der Stift wurde vorher an Kleidungsstücken gerieben, sodass er sich statisch aufladen konnte – und mit dieser elektrischen Ladung wurden die leichteren Pfefferkörner angezogen. Ein Experiment, dass so manch einen verregneten Nachmittag mit Kindern aufheitern kann.
Der Online-Kurs ist einer von über 200 Workshops, die die zdi-Community während der Sommerferien organisiert hat. Aufgrund der Corona-Pandemie finden viele Maßnahmen derzeit in digitaler Form statt. Die Onlinekurse stehen den Präsenzkursen dabei Sachen MINT-Erleben in nichts nach und so wird auch digital getüftelt, gerätselt und erforscht. Weil das Feedback durchweg positiv ist, wollen einige der 47 zdi-Netzwerke ihr digitales Kursangebot nun dauerhaft etablieren.
„Was die zdi-Netzwerke in den vergangenen Monaten unter schwierigsten Umständen auf die Beine gestellt haben, das finde ich sehr beeindruckend“, sagt Klaus Kaiser. Er ist als Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für zdi zuständig. „Mit Kreativität und Expertise wurde ein bemerkenswertes digitales Kursangebot geschaffen, das es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, sich auch von zuhause und in den Ferien mit ihren Lieblingsthemen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu beschäftigen“, so Kaiser.
Spaß und Faszination im Escape-Room Technik
Heute hat er das digitale Sommerferienprogramm der zdi-Netzwerke erkundet und am Onlinekurs „Escape-Room Technik“ teilgenommen. Zusammen mit den sieben Teilnehmenden des Kurses wurde er in einen virtuellen Raum „eingesperrt“ und musste mit den Jugendlichen anhand von Experimenten und wissenschaftlichen Rätseln versuchen, einen Ausweg aus dem Escape-Room zu finden.
Falls ein Rästel einmal nicht auf Anhieb gelöst werden konnte, so konnten die Jugendlichen einen Joker einsetzen. „Hier steht natürlich der Spaß im Vordergrund, verbunden mit der Faszination für naturwissenschaftliche Phänomene“, sagt Dozentin Daniela Hockmann. Ob die Teilnehmenden allerdings wirklich aus dem Raum entkommen, das zeigt sich erst morgen: Es handelt sich um einen zweitägigen Kurs, der jeweils vormittags zwei Stunden dauert. Aber Daniela Hockmann ist zuversichtlich, dass die Gruppe die weiteren Rästel problemlos lösen wird.
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