EU-Projekt: Girls Go Circular

Vermittlung digitaler und unternehmerischer Kompetenzen

Die Grafik zeigt den Schriftzug "Girls Go Circular". Darunter steht "Digitale und unternehmerische Kompetenzen für die Kreislaufwirtschaft". Eine Illustration zeigt zwei Mädchen, die in der virtuellen Realität an etwas arbeiten. Außerdem findet sich ein Logo mit dem Schriftzug "Funded by the European Union". Unter dem Schriftzug "Coordinated by" stehen die Logos von "eit RawMaterials - Connecting matters" und eit Community - Education".

Laut des „Women in Digital Scoreboard 2021“ der Europäischen Kommission handelt es sich bei nur 33 % der MINT-Absolvent:innen und 20 % der IKT-Spezialist:innen um Frauen. Rein wirtschaftlich betrachtet, würde ein gesteigerter Frauenanteil im Markt für digitale Kompetenzen der europäischen Wirtschaft jährlich zusätzliche 16 Milliarden Euro einbringen. Das EU-finanzierte Projekt Girls Go Circular möchte die geschlechterspezifischen Unterschiede in den genannten Sektoren verringern. Dazu bietet das Projekt europäischen Mädchen im Alter von 14 bis 19 Jahren die Möglichkeit, ihre digitalen und unternehmerischen Kompetenzen weiterzuentwickeln und gleichzeitig Wissen über die Kreislaufwirtschaft zu erwerben.

Seit dem Start im Jahr 2020 erreichte das Projekt Girls go Circular bereits 26.000 Mädchen an mehr als 700 Schulen in 12 europäischen Ländern. Damit ist bereits  über die Hälfte des Ziels erreicht, bis 2027 mindestens 40.000 Schülerinnen weiterzubilden. Geplant ist außerdem, das Projekt in den nächsten Jahren auf alle EU-Mitgliedsstaaten auszuweiten. Seit diesem Jahr ist Girls Go Circular auch an deutschen Schulen verfügbar. Dafür wurden alle Inhalte in die deutsche Sprache übersetzt.

Die Lernplattform „Circular Learning-Space”

Im Rahmen des Projekts wurde eine Online-Lernplattform namens Circular Learning Space entwickelt. Alle Lernmodule im Circular Learning-Space vermitteln nicht nur digitale Kompetenzen. Sie sind so konzipiert, dass sie auch ein Bewusstsein schaffen für die Herausforderungen der nachhaltigen Gewinnung, dem Verbrauch und der Wiederverwendung natürlicher Ressourcen vermitteln. Die Lernmodule befassen sich mit einem breiten Spektrum an Themen und Branchen. Dazu gehören Rohstoffe, Fertigung, Mobilität, Lebensmittel, Gesundheit, Klima oder Informationstechnologien.

Durch Learning-by-Doing bezieht das Lernprogramm die Schüler:innen in praktische Einzel- oder Gruppenaktivitäten ein. Der praktische Ansatz motiviert dazu, Lösungen für die kritischen, gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit zu finden. Auf dem Circular Learning-Space beschäftigen sich die Lernenden mit Aktivitäten wie der Planung von Social-Media-Kampagnen, der Erstellung von App-Mock-ups oder der Entwicklung von Geschäftsplänen.

Derzeit können die Schüler:innen zwischen 15 Lernmodulen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen wählen – Mittelstufe, Fortgeschrittene oder Expert:innen. Im Laufe dieses Jahres werden drei neue Module mit einem stärkeren Fokus auf Deep Tech und einem höheren Schwierigkeitsgrad eingeführt. So wird ein breites Spektrum an Lernmaterialien gewährleistet.

Unterstützung durch und für Lehrkräfte

Die Lehrer:innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung des Projekts. Sie widmen Unterrichtsstunden oder veranstalten außerschulische Workshops. Die deutschen Lehrkräfte werden bei der Umsetzung des Projekts vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln JUNIOR gemeinnützige GmbH unterstützt. Um den Lehrkräften die Arbeit zu erleichtern, bietet das Projektteam Helpdesk-Unterstützung an. In Kürze wird das Lehrkräftehandbuch des Projekts auf Deutsch erhältlich sein. Es enthält ausführliche Leitlinien, Tipps und Tricks sowie alternative Aktivitäten zur Umsetzung der einzelnen Module.

Girls Go Circular und zdi.NRW

Der Kontakt zwischen zdi.NRW und EIT Raw Materials, dem Organisator von Girls Go Circular, entstand Dank der Mitgliedschaft von zdi.NRW in der EU-STEM Coalition. Das europaweite Netzwerk nationaler MINT-Plattformen wird auch von EIT Raw Materials unterstützt. Die EU-STEM Coalition steht im Austausch mit der Europäischen Kommission und sucht gemeinsam nach neuen Wegen, um außerschulische MINT-Bildung zu fördern. Bereits seit 2020 setzt sich zdi.NRW somit nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch EU-weit für die Nachwuchsförderung im MINT-Bereich ein. Dabei dient die Initiative als wichtiges Bindeglied zwischen den zdi-Regionen und anderen MINT-Regionen und Projekten in Europa, wie Girls Go Circular.


Um mehr über Girls Go Circular zu erfahren, besuchen Sie die Website des Projekts. Wenn Sie als Schulleiter:in oder Lehrer:in an einer Teilnahme am Projekt interessiert sind, wenden Sie sich bitte an das Girls Go Circular-Team unter girlsgocircular@eitrawmaterials.eu.

Bei Fragen zum Engagement von zdi.NRW in der EU oder in der MINT-Mädchen-Arbeit, wenden Sie sich gerne an:

Susanne Jakobs-Bohack

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