Eigentlich hätte ich am 20. August in den Räumlichkeiten der FH-Aachen sitzen sollen. Wegen der Corona-Pandemie sitze ich allerdings im Homeoffice und schaue auf den Bildschirm meines Computers und fühle mich trotzdem so, als wäre ich vor Ort. Eine digitale Messe macht es möglich.
Ich trete durch den Eingang des großen Gebäudes und finde mich im Foyer wieder. Die Messestände und der Vortragssaal sind dort gut sichtbar ausgeschildert. Im digitalen Vortagssaal warten bereits einige Dutzend weitere Besucher:innen. Die Moderator:innen leiten die Veranstaltung ein und die Schüler:innen präsentieren ihre Ergebnisse nach ein Jahr Projektarbeit im JugendIndeLab.
Eine digitale Messe hat in diesem Jahr den Raum für die Abschlussveranstaltung des Jugend Inde Labs (JIL) geboten. Ursprünglich hätte sie in den Räumlichkeiten der FH-Aachen stattfinden sollen, damit die Teilnehmenden des Kurses ihre Ergebnisse präsentieren.
Doch die globale Corona-Pandemie sorgt nach wie vor dafür, dass größere Veranstaltungen nicht stattfinden können. Deshalb konnten sich Besucher*innen bei der digitalen Abschlussveranstaltung durch ein digitales Abbild der FH-Aachen navigieren. In einem Livestream präsentierten die fünf teilnehmenden Teams ihre Ergebnisse nach einem Jahr Projektarbeit.
Jugend IndeLab: Strukturwandel als Projektthema
Ziel des JIL ist es, junge Menschen in den Entwicklungsprozess rund um den Struktur- und Klimawandel einzubeziehen, da die Jugendlichen sowohl am längsten mit den Konsequenzen leben müssen, als auch mit einem anderen Blick als Erwachsene an der Aufgabe arbeiten.
Die Schulen der teilnehmenden Schüler*innen liegen im rheinischen Braunkohlerevier, einer Region, welche durch den Kohleausstieg vor großen strukturellen Veränderungen steht. Die Jugendlichen hatten die Aufgabe für ihre Region nachhaltige Konzepte zu den Themen Digitalisierung, Innovation, Mobilität, Energie und Bau zu entwickeln.
Von Ideen, das Wasser der entstehenden Seenlandschaft zur Gewinnung von Wasserstoff zu nutzen, bis zur intelligenten Steuerung des Straßenverkehrs in der Region haben sich die Schüler:innen viele und tiefgründige Gedanken um ihre und die Zukunft der Region gemacht. Bei ihrer Projektarbeit wurden die Schüler*innen von Patinnen und Paten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt. Zu den Pat:innen gehören unter anderem Dr. Patricia Peill MdL, Jens Bröker (Indelandgesellschaft), Alexandra Landsberg vom Wirtschaftsministerium NRW, Dr. Werner Pfeil, MdL, und Ralph Sterck (Zukunftsregion Rheinisches Revier).
Förderung durch Sponsoren und EFRE-zdi
Die Bemühungen der Schüler:innen sind in diesem Jahr nicht unbemerkt geblieben. Sowohl die Stiftung Energieinformatik als auch die Sparkasse Düren haben sich bereit erklärt das Projekt mit Preisgeldern zu sponsern.
Die anwesenden Sponsoren und Förderer des Projekts bekräftigten, dass die Entwicklung neuer Konzepte für die Region wichtig sei, da man neben den großen Herausforderungen auch ebenso große Chancen für die Region sieht.
Das digitale Schülerlabor wurde durch die FH Aachen und ANTalive – zdi-Zentrum ins Leben gerufen. Gefördert wird es durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im EFRE-zdi-Programm.
Die zweite Projektrunde hat bereits begonnen. Sechs Schulen nehmen im neuen Durchlauf teil. Auch nächstes Jahr soll die Abschlussveranstaltung digital stattfinden. Im nächsten Jahr können wir uns also auf mehr Lösungsansätze zur Bewältigung des Strukturwandels im rheinischen Kohlerevier freuen.
Weitere Informationen
Fachhochschule Aachen: allgemeine Informationen zum Jugend Inde Lab
Ansprechpartnerin
Nadine Bellingradt-Hannig
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