Wissenschaft zum Anfassen, Ausprobieren und Verstehen. Das bieten in Deutschland über 400 Schüler:innenlabore. Sie leisten damit einen maßgeblichen Beitrag, jungen Menschen außerhalb der Schule eine MINT-Bildung zu ermöglichen. Für diesen Einsatz erfuhren Schüler:innenlabore und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun eine besondere Anerkennung. Mit dem „LeLa-Preis“ würdigt LernortLabor – Bundesverband der Schülerlabore e.V. herausragende Leistungen ihrer Mitglieder.
Zu den Gewinnern in diesem Jahr gehörte auch das zdi-Schülerlabor teutolab-biotechnologie an der Universität Bielefeld. In der Rubrik „Experiment des Jahres“ erhielt es den zweiten Platz für den fächerübergreifenden Kurstag „Lactoseintoleranz verstehen und berechnen“ und 3.000 Euro Preisgeld.
Mit Mathematik reale Probleme lösen
Wie lange brauchen die Enzyme im menschlichen Körper, um die Lactose aus einem Glas Milch abzubauen? Diese Fragestellung bildet die Grundlage eines Experimentiertages für Schülerinnen und Schüler. Dabei ist der fächerübergreifenden Charakter des Experiments besonders erwähnenswert. Denn es werden nicht nur die üblichen Bezüge zur Chemie und Physik geschaffen. Zusätzlich ist die Verknüfung von Biologie und Mathematik ein besonderes Anliegen dieses Konzepts. Die Mathematik wird hier problemorientiert und anwendungsbezogen als Werkzeug eingesetzt. Beispielsweise werten die Jugendlichen die gewonnen Daten aus und vergleichen sie. So kann den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung der Mathematik in einem realen Kontext nähergebracht werden.
LeLa-Preis bedeutet Wertschätzung der Arbeit von Schüler:innenlaboren
Annkathrin Wenzel vom teutolab-biotechnologie hat den Kurs im Rahmen ihrer Promotion entwickelt und den LeLa-Preis entgegengenommen. „Ich finde die Idee des Preises sehr gut. Die Preisträger stellen ihre Projekte vor und so hat jeder die Chance mitzubekommen, welche tollen Projekte es in anderen Schüler:innenlaboren gibt. Die Preisverleihung war sehr schön, besonders da alle ausgezeichneten Projekte sehr wertgeschätzt wurden“, kommentiert Wenzel den LeLa-Preis.
Vielseitige Nutzung des Experiments möglich
Zu dem ausgezeichneten Experiment gibt es ein detailliertes Skript, alle benötigten Anleitungen, Pipettierschemata sowie eine Musterlösung für die Forschungsfrage. Außerdem liegt ein Plan für die Vorbereitung der benötigten Chemikalien und detaillierte Anleitungen für die mathematische Auswertung der erhobenen Werte mit Excel vor.
Da die benötigten Chemikalien in der Schule eingesetzt werden können, eignet sich das das Experiment auch für mobile Schülerlabore. Überdies ist eine Umsetzung in Form eines Experimentierkoffers denkbar.
Gerne stellt das teutolab-biotechnologie interessierten Schüler:innenlaboren das Kurskonzept zur Verfügung und steht für einen Erfahrungsaustausch bereit.
Kontakt: Annkathrin Wenzel, Universität Bielefeld, Biologiedidaktik (Botanik & Zellbiologie), 0521 – 1065548 (Tel.), E-Mail