In Gütersloh ist das zdi-Schülerlabor experiMINT diGiTal offiziell eröffnet worden. Bei einer Online-Veranstaltung diskutierten die Betreiber:innen des Labors über MINT-Bildung während der Corona-Pandemie und die Chance, in diesem Labor digitale Produktionsprozesse für Jugendliche greifbar zu machen.
In Zeiten von Corona macht das neue zdi-Schüler:innenlabor experiMINT diGiTal seinem Namen alle Ehre. Bereits vor der offiziellen Eröffnung ermöglichten die Online-Kurse den Schüler:innen, etwas Abwechslung in ihren Homeschooling-Alltag zu bringen. Roboter programmieren, selbstfahrende Fahrzeuge konstruieren oder eigene 3D-Modelle designen – all das konnten die Teilnehmenden unter fachkundiger Anleitung per Videokonferenz am eigenen Schreibtisch erleben.
Mit dem experiMINT diGiTal der FH Bielefeld wird die Schülerlaborlandschaft des Kreis Gütersloh, neben dem seit 10 Jahren bestehenden Schüler*innenlabor experiMINT, um einen Standort erweitert, bei dem sich alles um Digitalisierung dreht.
„Tatsächlich hat uns das vergangene Jahr gezeigt, wie wichtig MINT-Wissen in der Digitalisierung ist. Und dass MINT-Wissen auch online vermittelt werden kann“, sagte Georg Mertens vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft bei der Online-Eröffnungsfeier des Labors. Neben der offiziellen Übergabe der zdi-Schülerlabor-Urkunde betonte Herr Mertens, wie sehr die zdi-Landschaft von der in digitalen Kursen gesammelten Erfahrung profitieren kann. „Gerade durch die neue MINT-Community-Plattform lassen sich Ideen zwischen zdi-Netzwerken und zdi-Schülerlaboren tauschen und diskutieren – und hier sehe ich großes Potenzial, dass sich die Erkenntnisse, die Sie in der künftigen Arbeit hier im Labor sammeln, teilen lassen.“
Aktuelle Angebote: Mini-Roboter per Fernzugriff programmieren
Aktuell bietet das Schüler:innenlabor verschiedene Online-Kurse an. Vom eigenen Schreibtisch aus können die Schüler:innen zum Beispiel einen Mini-Roboter per Fernzugriff programmieren, der dann per Webcam beim Fahren beobachtet werden kann. In einem anderen Kurs konnten die Teilnehmenden 3D-Modelle designen, die dann im Labor gedruckt wurden und den Schüler:innen zugeschickt wurden.
Weitere Workshops aus den Bereichen Programmierung, Smart-Home, Automatisierung und Konstruktion sind in Planung. Bis Präsenzkurse wieder starten können, ist außerdem der Versand von Roboterbaukästen an Kursteilnehmer:innen geplant. Die Kursinhalte spiegeln nicht nur die Studiengänge am Campus Gütersloh, die von Digitale Logistik über Product-Service Engineering bis zu Angewandte Automatisierung reichen, wider, sie werden auch von Studierenden der verschiedenen Fächer begleitet. So bietet das Schüler:innenlabor Spaß an MINT und eine sehr praxisnahe Studienfachorientierung.
Rollenbilder durchbrechen, Begeisterung für MINT schaffen
„Ich erinnere mich noch gut an die Physikstunde, in der wir unseren gemeinsam gebauten Drachen über dem Schulhof haben aufsteigen lassen. Genau solche Momente, die begeistern und prägen wollen wir mit der Arbeit im experiMINT diGiTal ermöglichen,“ sagte auch Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der FH Bielefeld während der Eröffnungsfeier. Sie ist sich sicher: Je früher man Kinder für MINT begeistert, desto leichter lassen sich Rollenbilder durchbrechen. So ist ein zentrales Ziel des Schüler*innenlabors ist die Gewinnung von weiblichem Nachwuchs in den Ingenieurswissenschaften.