… und wie zdi.NRW diese umsetzt.
Im Rahmen des zdi-Heldinnen-Oktobers fand am 28. Oktober 2022 das erste zdi-Mädchen-Camp statt. In elf Workshops arbeiteten rund 140 Schülerinnen mit Aktiven aus den zdi-Netzwerken an Lösungen auf die Fragen: Wie können wir Mädchen für MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern? Welche Wünsche, Anforderungen und Ideen hat die Zielgruppe selbst? Und warum sind mache Naturwissenschaften bei Mädchen beliebter als andere?
Die Ergebnisse dieser erfolgreichen Zusammenarbeit lassen sich in der Veranstaltungsdokumentation nachlesen. Die für eine erfolgreiche MINT-Mädchen-Arbeit wichtigsten Tipps fassen wir hier zusammen.
Mit einem stabilen Mädchenanteil von etwa 45 % an den durchgeführten zdi-Maßnahmen zeigt sich die MINT-Mädchen-Arbeit bei zdi.NRW als besonders erfolgreich. Welche Maßnahmen dazu beitragen, erfahren Sie in den blauen Info-Kästen.
6 Tipps für die MINT-Mädchen-Arbeit
MINT ist etwas für Teamplayer
MINT-Berufe sind geprägt von Austausch, Teamarbeit und Kommunikation. Diese Aspekte sind vielen Mädchen wichtig und sollten während der Berufs- und Studienorientierung deutlich hervorgehoben werden.
Bei Wettbewerben wie dem Roboterwettbewerb oder der Science League wird Teamarbeit groß geschrieben. Auch Projekte der zdi-Netzwerke wie zum Beispiel KReateFuture fördern Zusammenarbeit und Kommunikation.
Erlebnischarakter von MINT-Angeboten und Kontextualisierung
Mit MINT die Welt erklären und verändern. Seien es die technischen Alltagsgegenstände wie Smartphone und Tablet oder Lebensmittel, Kosmetik, Medikamente: Wir sind umgeben von MINT und mit MINT-Wissen können wir unser Leben beeinflussen. Wichtig ist es also, MINT in Kontexte zu setzen und MINT-Angebote als Erlebnis zu gestalten.
In den Workshops und Kursen innerhalb der zdi-Community werden MINT-Themen in interdisziplinäre Kontexte gesetzt und beispielsweise mit dem Klimawandel oder Nachhaltigkeitsthemen verknüpft, um so Bezüge zu aktuellen wie alltäglichen Themen herzustellen.
Angebote von Schule entkoppeln
Viele junge Menschen verbinden mit MINT vor allem die Schulfächer. Um mögliche negative Assoziationen zu vermeiden, sollten außerschulische Angebote möglichst entkoppelt werden vom Unterricht. Schulsprache oder der allzu direkte Verweis auf Schulfächer können abschrecken.
Die außerschulischen Angebote von zdi.NRW sind bunt, vielfältig und an aktuellen Themen ausgerichtet. Statt um Mathe, Physik oder Chemie drehen sich die Kurse z. B. um Escape-Games, Künstliche Intelligenz oder Science Fiction und zeigen praxisnah, wo sich MINT überall im Alltag verbergen kann.
Brücken schlagen zu anderen Fächern und Themen
Wird MINT mit anderen Fächern wie Kunst, Sprachen oder Gesellschaftswissenschaften verbunden, entsteht ein vollständige(re)s Bild von MINT-Wissen. Dies ist attraktiv für junge Menschen und erreicht auch diejenigen, die ihre Stärken außerhalb der MINT-Fächer sehen.
Im Programm MINTplus verbindet zdi.NRW MINT-Themen mit Kunst und Kultur. Kurse zu Computerlinguistik, selbst programmierten Stickmustern oder zum Designen von Upcycling-Artikeln oder E-Wearables erweitern den MINT-Horizont und ermutigen dazu, über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Lasst uns über Geld sprechen!
Jungen Mädchen wird oft nachgesagt, dass sie vor allem sinnstiftende Berufe wählen wollen. Doch es zeigt sich: Auch die Frage nach Gehältern und Karrierechancen hat eine hohe Relevanz für junge Mädchen. Daher sollte die Lukrativität von MINT-Berufen hinsichtlich der (späteren) Vergütung ernsthaft aufgezeigt werden.
Die MINT-Bereiche liefern Berufe mit echten Zukunftschancen und guten Gehaltsaussichten. zdi.NRW möchte jungen Frauen durch gute Bildung, Ermächtigung und starke Vorbilder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten geben und aufzeigen, dass eine erfolgreiche Karriere nicht an Geschlechteridentität gebunden ist.
Wünsche und Ideen der Zielgruppe einbeziehen
MINT-Angebote sollten sich an den Wünschen der jungen Frauen orientieren. Wenn sich die Zielgruppe einbringt bei der Konzeption von Kursen, können sich die Anbieter:innen sicher sein, dass dies dem Bedarf entspricht. Die Schülerinnen erleben auf diese Weise eine wichtige Selbstwirksamkeit und fühlen sich ernst genommen.
Partizipation ist ein Grundprinzip der zdi-Arbeit, beispielsweise bei der Entwicklung neuer Kurse. Über die zdi-Community-Plattform, den zdi-Jugendbeirat und bei Veranstaltungen wie dem zdi-Mädchen-Camp gehen wir regelmäßig in den direkten Austausch mit jungen Menschen.