zdi.NRW hat ein besonderes Jubiläum gefeiert: Beim zdi-Netzwerk Gelsenkirchen wurden zwei Schülerinnen und ein Schüler stellvertretend für ihren Projektkurs als 400.000ste Teilnehmer:innen des zdi-BSO-MINT-Programms geehrt. Ein Grund für uns, ein bisschen mehr über das Programm zur vertieften Berufs- und Studienorientierung zu erzählen. Und da beginnen wir mit drei ganz aufgeregten Jugendlichen…
Sina steht in der Mitte der Bühne und ist sichtlich nervös. Ben steht links von ihr, Batoul rechts. Die beiden sind erleichtert, dass ihre Mitschülerin gerade ganz souverän von dem Moment erzählt, in dem sie ihrer Mutter berichtet, dass sie demnächst an einem Informatik-Kurs teilnehmen möchte. „Meine Mama war zuerst ganz verwirrt und hat gefragt, ob ich wirklich Spaß daran haben werde“, sagt Sina. „Aber ich hab‘ sie ganz schnell überzeugt: Ja, ich möchte gerne Programmieren lernen.“
Als sie das sagt, tauschen Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretärdes Ministeriums für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen, und Torsten Withake, Geschäftsführer der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, kurze Blicke. Sie lächeln. So etwas zu hören, bestärkt die beiden in ihrem Engagement für die MINT-Förderung in NRW.
Berufs- und Studienorientierung seit 11 Jahren
Seit nunmehr elf Jahren arbeiten das Wissenschaftministerium und die Bundesagentur für Arbeit in NRW zusammen, um über die zdi-Netzwerke und zdi-Schülerlabore Kurse zur vertieften Berufs- und Studienorientierung im MINT-Bereich anzubieten. Nun feierten die Verantwortlichen, dass mit dem Programm mittlerweile 400.000 Jugendliche erreicht worden sind. Das entspricht 4 Millionen Stunden in so genannten zdi-BSO-MINT-Kursen, in denen die Teilnehmenden MINT erlebt und somit fundierte Kenntnisse für ihre persönliche berufliche Entscheidung erhalten haben.
Gefeiert wurden Sina, Ben und Batoul, die zur Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck gehen, stellvertretend für ihren zdi-Projektkurs. Sie haben im vergangenen Schuljahr mit insgesamt acht Schüler:innen der 12. Klasse an dem Projektkurs „Erforscht eure Umwelt mit dem EV3“ teilgenommen. Umgesetzt worden ist der Kurs vom zdi-Netzwerk Gelsenkirchen. Dort im EnergyLab haben die Jugendlichen an kleinen Robotern (EV3) verschiedene Umweltmessungen vorgenommen.
„Wir haben in unserer Gruppe zum Beispiel eine Solaranlage geplant, die sich mit der Sonne mitdreht“, berichtet Sina. Bens Gruppe hat über eine gewisse Zeit Temperatur und Luftfeuchtigkeit mit dem Roboter messen wollen. Leider konnten die Projekte zwar coronabedingt nicht ganz zu Ende gebracht werden, dennoch haben die Jugendlichen einen tollen Einblick in die Welt der Programmierung und der Umweltmessungen erhalten.
Partner sind überzeugt von dem Konzept
Klaus Kaiser erklärte: „Junge Menschen bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen ist angesichts der großen beruflichen Vielfalt und den zahllosen Einsatzfeldern heute wichtiger denn je. Hinzu kommt, dass zahlreiche neue Berufszweige MINT-Kenntnisse voraussetzen. Ich bin daher begeistert, wie erfolgreich unser Programm läuft und wie viele Schülerinnen und Schüler wir schon erreichen konnten, um ihnen Zukunftsperspektiven im MINT-Bereich aufzuzeigen.“
Torsten Withake sagte:
„Durch das praktische Lösen von sehr unterschiedlichen Aufgaben motiviert zdi junge Menschen dazu, berufliche Möglichkeiten und Chancen in den MINT-Berufen für sich zu entdecken. Die MINT-Disziplinen bekommen so ein ganz neues Gesicht: Mir gefällt daran besonders die spürbare Begeisterung, die die Jugendlichen beim Experimentieren und Entdecken der eigenen Talente entwickeln: MINT macht Spaß! Zusammen mit der hohen Qualität der Kurse und den guten Netzwerkstrukturen von zdi ist das ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung im Land.“
Wichtige Säule für die Arbeit der zdi-Community
Schon seit Beginn ist das Förderprogramm ein zentraler Baustein für die Arbeit der zdi-Netzwerke und zdi-Schülerlabore. Wolfgang Jung, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen, beschreibt es so: „Gemeinsam mit Schulen, Unternehmen und Hochschulen entwickeln wir für und mit Jugendlichen ab der siebten Klasse Kurse, in denen sie sich mit MINT-Berufen und -Studiengängen vertieft befassen. Dabei werden Berufe wie Mechatroniker, aber auch Anlagenmechaniker und Umweltingenieur vorgestellt. Dank der Zuwendung für Dozierendenkosten gelingt es uns, hier ein stabiles Angebot zu etablieren und so ganze Jahrgangskohorten bei ihrer beruflichen Entwicklung zu stärken.“
Fazit der Jugendlichen: Bestärkung der beruflichen Entscheidungen
Am meisten interessiert die Verantwortlichen aber natürlich das Feedback der Jugendlichen. Für Sina, Ben und Batoul bedeutete die Teilnahme an dem Projektkurs vor allem eins: sich außerhalb des Curriculums mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu befassen und sich klar zu werden, ob sie einen Beruf oder ein Studium im MINT-Bereich an die Schule anschließen wollen. Ihr Fazit: Durch den Projektkurs fühlen sie sich in ihrer MINT-Begeisterung bestärkt und haben neue Talente entdeckt. Sina möchte beispielsweise nach dem Abschluss Informatikerin werden, Batoul strebt eine Ausbildung zur Pilotin an. Ben ist sich zwar noch unsicher, aber der zdi-Kurs hat ihm tiefere Einblicke in einige MINT-Berufe gegeben, sodass er sich nun weiter informieren kann.
Als Klaus Kaiser und Torsten Withake das hören, wird ihr Lachen noch freudiger.
Die Ehrung der Schüler:innen fand coronabedingt mit einem kleinen Teilnehmendenkreis statt.
Interessierte aus der zdi-Community finden alle Informationen zu Rahmenbedingungen, Zielen und Ansprechpartnern auf unserer Website zum zdi-BSO-MINT-Programm.