15 Jahre zdi | 2017 – Integration durch MINT made in NRW

Mit dem ersten September starten bundesweit zehntausende Auszubildende in ihr neues Berufsleben. 2017 konnten acht Mädchen mit Migrationshintergrund bei der Firma Kaldewei fünf Ausbildungsberufe ausprobieren.

Heute ist der 01. September 2020. Für viele Jugendliche beginnt heute der Anfang der Reise durch das Berufsleben. Der Ausbildungsstart. Auch bei #zdiNRW sind Ausbildungen im MINT-Bereich ein wichtiges Thema. 

Der Ferienkurs „Mini-Badewannen emaillieren, bemalen und brennen fand 2017 in Zusammenarbeit mit dem PhänonmexxXCampus, dem zdi-Netzwerks im Kreis Warendorf und der Firma Kaldewei statt. Acht Schülerinnen mit Migrationshintergrund und zwei Mädchen, die Deutsch als Muttersprache sprechen, haben in den Sommerferien eine Woche lang die Oberflächenbearbeitung in der Metall- und Kunststoffindustrie kennengelernt. Zu Gast waren die Mädchen dabei in der betriebseigenen Ausbildungsstätte der Fima Kaldewei. 

Eine Woche lang lernten die Mädchen theoretisch und praktisch, wie beispielsweise Badewannen bearbeitet und emailliert werden. Die beiden deutschsprachigen Mädchen agierten dabei als Mentorinnen, die den acht anderenTeilnehmerinnen unter anderem geholfen haben, die deutschen (Fach-)Begriffe zu verstehen. Folgende Berufe wurden dabei vorgestellt: Verfahrensmechaniker/-in, Werkzeugmechaniker/-in, Industriemechaniker/-in, Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff und Kautschucktechnik sowie naturwissenschaftliche und technische Studiengänge. 

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„Perspektiven für die berufliche Zukunft“

Barbara Köß ist Koordinatorin des zdi Netzwerks im Kreis Warendorf und war an der Organisation des Kurses beteiligt. Im Gespräch mit der zdi-LGS erzählt sie, warum es wichtig ist, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich mit MINT-Berufen auseinanderzusetzen und wie MINT zur Integration beitragen kann. 

Hallo Barbara, warum ist es wichtig, Jugendlichen zu zeigen, welche Ausbildungsberufe der MINT-Bereich zu bieten hat?

Viele Jugendliche kennen meist nur die Berufe, die allgemein gut bekannt sind. Gerade durch Praxiskurse können sie tolle Erfahrungen in bisher unbekannten Berufen machen und so ihre Möglichkeiten, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, erweitern.

Wieso ist es wichtig, einen besonderen Fokus dabei auf Mädchen und junge Frauen zu haben?

Gerade Mädchen verlieren, wenn sie älter werden, oft den Bezug zu den Themen aus dem MINT-Bereich, obwohl sie als Kinder noch viel Spaß am Entdecken und Forschen hatten. Viele Mädchen interessieren sich dann auch nicht für technische Berufe, weil diese völlig aus ihrem „Blickfeld“ geraten sind. Deshalb sollte man Mädchen und junge Frauen für diese Themen besonders ansprechen.

Was kann MINT zum Thema „Integration“ beitragen?

Integration gelingt ja besonders, wenn die Menschen hier bei uns Perspektiven für ihre Zukunft haben. Das heißt vor allem auch, einen Beruf erlernen zu können, der ihnen liegt und von dem sie gut leben können. Da bietet der MINT-Bereich ja nun einiges: Chancen und Spaß. Gerade der experimentelle Charakter und die Praxisnähe der Kurse gibt den jungen Menschen, v.a. bei noch vorhandenen Sprachbarrieren einen guten Einblick in die Berufe und bietet positive Erfahrungen und Erfolgserlebnisse)

Beim Projekt haben sich auch Mentorinnen engagiert. Warum sollten sich mehr Jugendliche dafür engagieren?

Es gibt viele junge Menschen, die sich ehrenamtlich für andere engagieren, weil sie merken, dass sie gebraucht werden und es hilft.
Das ist ja auch hier der Fall: Den Mitschüler*innen helfen und gleichzeitig auch selber dabei etwas zu lernen, ist sinnvoll und macht Spaß.

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