Sarah-Lena Debus war damals sehr aufgeregt. Als Koordinatorin des zdi-Zentrum BeST Bergisches Schul-Technikum gab sie 2012 für einen Fernsehsender ihr erstes Interview. Der Umgang mit den öffentlichen Medien war noch ungewohnt für sie. Aber sie war gut vorbereitet. Denn sie hatte ein Kommunikations-Seminar der zdi-Akademie besucht. Hier erhalten Akteure der zdi-Community spezielles Know-how für die Koordination eines zdi-Netzwerks oder zdi-Schülerlabors. Außerdem bietet die Akademie Raum für Erfahrungsaustausch und Vernetzung.
Bis 2013 die zdi-Akademie offiziell startete, wurden bereits einige Medienseminare von der zdi-Landesgeschäftsstelle für die zdi-Koordinator*innen organisiert. „Im Oktober 2011 habe ich bei der zdi-Akademie Kamera- und Interviewtraining für zdi-Zentren mitgemacht. Dies war meine erste Schulung in der zdi-Akademie“ erinnert sich Sarah-Lena Debus. „Ich fand sie besonders toll, damals war natürlich alles noch neu und aufregend. Viele Koordinatoren und Mitarbeiter verschiedenster zdi-Zentren kamen zum Austausch und Training zusammen. Ich habe mich gut integriert und willkommen gefühlt.“
Mit der Gründung der zdi-Akademie sollten nun für die zdi-Kordiniator*innen und wichtige Netzwerkpartner weiteres benötigtes Fachwissen angeboten werden.
Die Akademie vermittelt Fachwissen und vernetzt die zdi-Community
Fachliche Seminaren bieten Know-how, das für die Arbeit als zdi-Koordinator*innen notwendig ist. Dazu gehört zum Beispiel die Beantragung und Abwicklung von Fördermitteln, juristische Grundkenntnisse oder der Umgang mit Social Media.
In den Erfahrungsaustauschen gehen die Akteure aus den zdi-Netzwerken und zdi-Schülerlaboren in einen gemeinsamen Diskurs. Thematisiert werden etwa verschieden Sponsoringmodelle, der Umgang speziell mit Schülerinnen, Zukunftstechnologien oder erfolgreiche MINT-Angebote. Kerstin v. Scheidt, Koordinatorin des zdi-Zentrums investMINT Oberberg, erinnert sich besonders gut an den mehrstufigen Erfahrungsaustausch Schaffung nachhaltiger Strukturen. Zusammen mit anderen zdi-Kolleg*innen analysierte sie den Aufbau ihres Netzwerks und arbeitete an neuen Ideen. „Als ich an dem Erfahrungsaustausch teilnahm, war ich bereits seit sieben Jahren als zdi-Koordinatorin aktiv. Ich habe den Rückblick und die Analyse meines Netzwerks im Vergleich zu den anderen als sehr hilfreich und inspirierend empfunden.“ Außerdem, fügt sie hinzu, habe ich bei diesem Erfahrungsaustausch nachhaltige Beziehungen zu zdi-Kolleg*innen in ganz NRW aufgebaut.
Die Akademie stärkt Zusammenhalt in der zdi-Community
Viele Besucher*innen der zdi-Akademie schätzen die familiäre Atmosphäre der Veranstaltungen. So auch Sarah-Lena Debus: „Wir übten damals Interviewsituationen, vor allem den Umgang mit kritischen Fragen und das Verfassen von Kurzstatements, ohne sich in zu lange Erklärungen zu verstricken. Sicherlich ist es nicht tagtäglich im Arbeitsumfeld so, dass man Kamerainterviews geben muss, aber da dies durchaus vorkommt, war es einfach schön, diese Situation in einem geschlossenen Kreis mit Gleichgesinnten üben zu können.“
Besonders auch die Neueinsteiger in der zdi-Community profitieren von den Treffen bei der zdi-Akademie. Neben dem notwendigen Fachwissen vernetzen sie sich direkt mit Akteuren in ganz NRW. „Für mich ist die zdi-Akademie ein sehr wichtiges Angebot, je neuer man im zdi-Netzwerk ist, desto hilfreicher und wichtiger ist das Angebot“, sagt Debus.
Was leistet die zdi-Akademie?
• Vermittlung von Fachwissen für die Leitung eines zdi-Netzwerks oder zdi-Schülerlabors
• Organisiert fachlichen Erfahrungsaustausch
• Bietet Plattform zur Konzipierung neuer Ideen
• Erleichtert Neueinsteiger*innen bei zdi die Vernetzung
• Engagiert qualifizierte und erfahrene Referenten
• Gestaltet Seminare mit hohem Praxisbezug
• Teilnehmerkreis hat homogenes Arbeitsumfeld
Die Akademie ermöglicht praxisnahe Einblicke mit Gleichgesinnten
Besonderer Wert wird bei den Seminaren auf praxisrelevante Inhalte und Übungen gelegt. Da bei der zdi-Akademie die Teilnehmenden aus demselben Tätigkeitsfeld kommen, sind die Übungen besonders fruchtbar. Und auch die Referenten oder Moderatoren können genau auf die Zielgruppe zugeschnitten ausgesucht werden. V. Scheidt denkt ganz besonders auch an die verschiedenen Medientrainings oder Marketingseminare: „Wie setze ich Sprache präzise aber auch attraktiv ein? Dieses Know-how fließt in meine tägliche Arbeit ein“.
Besonders attraktiv für zdi-Koordinator*innen sind fachspezifische Erfahrungsaustausche, wo sich MINT-Akteure zu einem speziellen MINT-Fach austauschen. Nadine Schröder von den Bergischen Science Labs an der Universität Wuppertal beteiligte sich am Online-Austausch Biologie. Dabei hatte sie ganz konkrete Erwartungen an den Austausch: „Die aktuelle Situation stellt uns alle vor besondere Herausforderungen, auch im Bereich der Schülerlabore. Da kommen Fragen auf wie: Kann ich die von der praktischen Arbeit und dem direkten Austausch lebenden Laborkurse auch in digitalen Formaten umsetzen und stellen solche Formate überhaupt geeignete Alternativen für Präsenzkurse dar? Und muss jeder das Rad eigentlich von Grund auf neu erfinden?“ Und sie stellte fest: Das ist nicht nötig. „Natürlich muss jeder seine Kurse und deren Inhalte selbst gestalten, aber der Austausch von Erfahrungen erleichtert dies ungemein. So war es sehr interessant einmal Einblicke in die Online-Kurse von anderen Schülerlaboren zu bekommen. Dabei waren besonders die Erläuterungen zum organisatorischen und technischen Vorgehen sehr hilfreich und es war spannend zu erfahren, welches Feedback sie zu ihren Online-Kursen vonseiten der Schüler*innen und Lehrer*innen erhalten haben. Das hat mir und mit Sicherheit auch den übrigen Teilnehmer*innen neue Impulse gegeben, die ich auf jeden Fall mit in den weiteren Ausbau unseres Online-Angebotes einfließen lassen werde“ stellt Schröder fest.
Die Conrona-Pandemie treibt die Digitalisierung der zdi-Akademie voran
In Zeiten der Corona-Pandemie hat die zdi-Akadmie verstärkt auf Online-Angebote umgestellt. Damit einher ging eine verstärkte Nachfrage der zdi-Koordinator*innen nach Know-how rund um die Organisation von digitalen MINT-Angeboten, Hygienekonzepten für Präsenzkurse oder Datenschutzrichtlinien speziell für den digitalen Betrieb.
Das Online-Angebot wird sehr gut angenommen. Technische Hürden und Hemmnisse (zum Beispiel: Wie richte ich ein digitalen Veranstaltungsraum ein? oder Welches Meeting-Tool eignet sich am besten?) wurden schnell überwunden. Hinzukommt, dass digitale Termine keine Anreisezeit benötigen. Daher ist die Bereitschaft in der zdi-Community höher, denn Interessierte sind flexibler in ihrer Arbeitseinteilung.
Außerdem können zdi-Koordinator*innen seit kurzem auf der MINT-Community Plattform Angebote der Akademie suchen und buchen. Und für jeden gebuchten Kurs erhalten die Teilnehmenden eine digitale Medaille, einen Absolventen-Badge. Aus den gesammelten Badges können sich die Mitglieder der Plattform dann sogar einen persönlichen Lebenslauf zusammenstellen lassen.