Zusammen sind wir stark! – Viele Projekte und Angebote für Schüler*innen der zdi-Community entstehen aus Kooperationen mit Unternehmen, Universitäten oder anderen Bildungseinrichtungen in den Regionen.
zdi macht sich dafür stark, dass noch mehr junge Menschen einen MINT-Beruf oder einen MINT-Studiengang anstreben. Dies ist auch im Interesse der Wirtschaft und Wissenschaft in NRW, denn dort wird Nachwuchs dringend benötigt.
Und hier kommt EFRE-zdi ins Spiel! Denn das Förderprogramm der Europäischen Union sorgt für eine Finanzierung der Arbeit, die zur Etablierung von nachhaltigen Kooperationen notwendig ist.
Werner Pfeifenroth von der zdi-Landesgeschäftsstelle betreut EFRE-zdi von Beginn an. „Die Verankerung von zdi in der regionalen Wirtschaft ist eine zentrale Herausforderung. Mit Mitteln aus EFRE-zdi ist es einer Vielzahl von zdi-Netzwerken gelungen, Wirtschaftspartner zu finden und gemeinsam MINT-Angebote für Jugendliche zu entwickeln und umzusetzen“ stellt Pfeifenroth fest. Dabei denkt er besonders an zwei Projekte.
Finanzierung von Kooperation mit Unternehmen im Bergischen Städtedreieck
Die erste Säule von EFRE-zdi ist die systematische, nachhaltige und substanzielle Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen in die inhaltliche und organisatorische Arbeit von zdi-Netzwerken zur Fachkräftesicherung.
Ein besonders erfolgreiches Beispiel sind die etablierten Unternehmenskooperationen des zdi-Zentrums BeST Bergisches Schul-Technikum.Das zdi-Zentrum BeST setzt schon immer auf eine starke Kooperation mit Unternehmen. Als es 2013 seinen ersten EFRE-zdi Antrag stellte, hatte es acht Unternehmenspartner an Bord. In der achtmonatigen Projektlaufzeit wendete sich das Zentrum an 150 regionale Unternehmen. Daraus entstand eine Partnerschaft mit aktuell 30 Unternehmen sowie 50 Partnerinstitutionen wie der Feuerwehr oder dem regionalen Maschinenbau-Netzwerk.
Unternehmenspartnerschaften verstetigen sich – eine Win-win-Situation!
Die Gewinnung von Unternehmen war von umfangreichen Marketingmaßnahmen flankiert, u.a. durch Werbe- und PR-Materialien wie Flyer, Banner, einem Messestand und einem Presse-Kit. Darüber hinaus wurde eine Internetseite erstellt, die den Unternehmen die Vorteile einer Zusammenarbeit erklärt.
Von Anfang an dabei ist Sarah-Lena Debus, die Koordinatorin des zdi-Zentrums BeST. „Durch EFRE haben wir in der Bergischen Region den lang erwarteten Durchbruch geschafft“ sagt sie. „Wir konnten unsere Bekanntheit insbesondere durch die enge Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungen der drei Bergischen Städte deutlich steigern und haben dadurch einen riesigen Zuwachs an Partnerfirmen erfahren. Außerdem hat uns das EFRE-Projekt die Türen zu den Ausbildungsbetrieben der Bergischen Region geöffnet. Viele der gemeinsam entwickelten Projekte haben sich verstetigt und werden regelmäßig mindestens einmal pro Jahr für eine Gruppe von freiwilligen Schülerinnen und Schüler angeboten.“
Die zehnjährige Jubiläumsfeier im Jahr 2018 unterstrich deutlich den starken Zusammenhalt aller Partner im Bergischen Städtedreieck – eine echt Win-win-Situation. Hier geht es zum YouTube-Video.
Dies sind einige der erfolgreichen Kooperationsprojekte mit regionalen Unternehmen und Angebote für Schüler*innen:
• Vorwerk Elektrowerke GmbH & Co. KG bietet u.a. den Kurs „Vom Blech zum autonomen Roboter“
• Gebr. Becker GmbH mit seinem Angebot „Rocket-Racer erobern die Rennstrecke – Entwickle deinen eigenen Dragracer“
• Wiesemann & Theis GmbH bietet im Bereich Hardwareprogrammierung den Kurs „Python zähmt Himbeere“
Außerschulischer Lernort im Kreis Wesel –
Das FabLab Kamp-Lintfort ist spezialisiert auf 3D-Druck
Die zweite Säule von EFRE-zdi ist die Förderung außerschulischer Lernorte, wie etwa von Schülerlaboren. So entstehen hochwertig ausgestattete Räume zum Experimentieren und Handwerken. Oft sind diese Einrichtungen an Universitäten oder Berufskollegs angesiedelt. Dies hat den Vorteil, dass die Schüler*innen eine fachliche kompetente Begleitung bei den Maßnahmen haben und einen ersten Eindruck vom Studieren oder einer Berufsausbildung bekommen.
2013 bekam die Hochschule Rhein-Waal über 200.000 Euro EFRE-Fördermittel zum Aufbau eines FabLabs. Ziel des Projekts zdi-FabLab@school war und ist es noch heute, die Zukunftstechnologie 3D-Druck in den Schulen des Kreises Wesel zu integrieren. „Im Jahr 2015 eröffnet, ist es inzwischen eines der größten FabLabs weltweit. Es verfügt über eine hochmoderne Ausstattung digitaler Fertigungstechnologien. Darüber hinaus ist es zu einem Referenzmodell für viele Schulen geworden, die nun ihre eigenen Makerspaces einrichten“ resümiert Dr. Martin Kreymann, Koordinator des zdi-Zentrum Kamp-Lintfort und Manager des FabLabs.
3D-Druck erzeugt großes Interesse bei Schüler*innen und Lehrkräften
Schüler*innen der Gesamtschule Wesel waren Besucher*innen und Tüftler*innen der ersten Stunde im FabLab Kamp-Lintfort. 2015 bauten sie ihren eigenen 3D-Drucker und nahmen ihn anschließend mit in die Schule, wo er noch heute genutzt wird. Inzwischen gibt es sogar einen zweiten selbstgebauten Drucker. Techniklehrer Bernd Maaßen ist vom pädagogischen Effekt des 3D-Drucks überzeugt: „Die 3D-Drucker rufen immer großes Interesse bei den Schüler*innen hervor. Es ist aus meiner Sicht ein absolut geeignetes Instrument, um die Begeisterung für MINT zu fördern“.
Über 1.000 Schüler*innen mit über 20.000 Teilnehmenden-Stunden beteiligten sich bisher an Workshops und Veranstaltungen im FabLab Kamp-Lintfort. Dabei sind alle Schulformen zum Mitmachen eingeladen. Auch die Bezirksregierung Düsseldorf nutzt die Möglichkeiten und das Know-How des FabLabs für ihre Zertifikatskurse im Fach Technik der Sekundarstufe 1 und 2 zur Qualifizierung neuer Fachlehrkräfte.Besonders erfolgreich erweist sich ebenfalls die Zusammenarbeit mit der staatlichen Lehrerbildung. Mehr als 350 Lehrkräfte aller Schulformen haben Veranstaltungen besucht, um sich mit den Möglichkeiten digitaler Fertigungsverfahren und ihrem Einsatz in der Schule bekannt zu machen.
Nun erweitert das FabLab sein Spektrum. Seit Mai 2019 fördert das Land Nordrhein-Westfalen unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 2014-2020 das zdi-Schülerlabor „Green FabLab“ an der Hochschule Rhein-Waal. Diese Werkstatt für digitale Fertigung ist eine optimale Ergänzung zum FabLab Kamp-Lintfort für die Bereiche Agrar-, Umwelt- und Energiewirtschaft. Offizielle Eröffnung ist im Sommer 2020.